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Vandalismus Einbrecher verwüsten den historischen Bahnhof

Der historische Bahnhof in Bschersleben wurde von unbekannten Tätern komplett verwüstet.

Von Sebastian Pötzsch 23.07.2015, 01:01

Oschersleben l Im altehrwürdigen Gebäude des historischen Bahnhofs in Oschersleben sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Die Seitentür hängt nicht mehr in ihren Angeln und ist völlig zerstört. Der Boden im Inneren ist übersät von Glasscherben, Steinen und Holzsplittern, sämtliche Fenster in allen Stockwerken, vor allem jene, die in den Innenhof zeigen, sind komplett zerstört. Nicht nur die Glasscheiben zeigen Löcher und Sprünge. Sogar einige der Echtholzrahmen müssen erneuert werden.

In der Nacht zum Dienstag haben Einbrecher offenbar ganze Arbeit geleistet. „Ist das noch normal?“, fragt sich Thomas Harborth, Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsgesellschaft Bewos. Das städtische Unternehmen hatte den Bahnhof vor einigen Jahren gekauft, um ihn für die Stadt zu sichern.

„Neue und alte Fenster, herabhängende Lampen und zu guter Letzt die historische Eingangstür an den Türmen blieben nicht verschont und wurden zerstört“, schimpft der Bewos-Chef und fügt hinzu: „Dabei bemühen wir uns um den Erhalt des historischen Gebäudes und hatten erst vor wenigen Tagen mit einer Veranstaltung dafür geworben, dass Gebäude einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.“ Die Motivation derer, die hier so zerstörerisch wüteten, bleibt für Harborth indes völlig schleierhaft. Er schätzt den Gesamtschaden auf rund 4000 Euro.

Seine zuständige Kollegin habe sofort Anzeige bei der Polizei erstattet. Deren Sprecher Joachim Albrecht bestätigte den Eingang. „Die Ermittlungen sind bereits eingeleitet worden. Kriminalbeamte haben den Tatort fotografiert und Spuren gesichert“, sagte er gegenüber der Volksstimme. Zeugenhinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.

Der historische Bahnhof ist eines der ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands. Er wurde in den Jahren 1842 bis 1846 errichtet. Das Einzeldenkmal ist ein bedeutendes Gebäude des Klassizismus.

Bisher investierte die Wohnungsgesellschaft einen hohen fünfstelligen Betrag in die Ertüchtigung des Bahnhofs, darunter auch rund 55?000 Euro an Fördermitteln für dessen Sicherung.