1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Nachwuchs bei den Wormsdorfer Störchen

Vier Junge Nachwuchs bei den Wormsdorfer Störchen

Die neue Storchenfamilie ist gerade Wormsdorfs ganzer Sommerstolz. Die Brut des Elternpaars ist flügge geworden, zu viert wird der Nachwuchs derzeit angelernt.

Von Ronny Schoof 05.08.2015, 01:01

Wormsdorf l Im dichten Nest oben auf dem Schornstein am Storchenhof war seit der Ankunft des Storchenpaars Ende Februar ständig was los. Es waren frühe Vögel, die vermutlich als Westflieger den Süden wieder zeitig hinter sich ließen. In den Jahren zuvor trafen die Weißstörche erst im März oder April über eine östliche Flugroute in Wormsdorf ein.

„Das war dann wahrscheinlich auch die Ursache für den Luftkampf ums Nest, der im März entbrannte, als ein dritter Storch auftauchte und offenbar alte Besitzansprüche erstreiten wollte“, so Silvia Schwenk. Die Verteidiger behielten die Oberhand, die Familiengründung für diese Saison konnte beginnen. Mindestens vier Eier bildeten das Gelege im Horst, denn bald darauf sah man ebenso viele Schnäbel sich über den Nestrand nach Futter recken. Ein Quartett war geschlüpft und erfreut sich nun bester Gesundheit.

So viel Glück war der Brut von Papa Adebar nicht immer beschieden. Anhand seines Beinringes konnte er inzwischen identifiziert und sein Lebensweg größtenteils nachvollzogen werden. So geht aus den Daten im Wiederfundbericht der Beringungszentrale Hiddensee hervor, dass der männliche Altstorch 1999 in Wiesbaden erbrütet wurde und mit seiner Partnerin bisher in Aderstedt (Harz) gebrütet hat. „Dort wurden sie durch einen Waschbären, der die Jungen fraß, vertrieben, mieden daraufhin das Nest und wurden schon schmerzlich vermisst“, hat Silvia Schwenk herausgefunden. „In diesem Jahr haben sie sich nun das Wormsdorfer Nest ausgesucht und ziehen erfolgreich vier Junge auf.“

Am 23. Juni wurden die Jungstörche beringt. Dabei durften die Kinder der Wormsdorfer Kita, die passenderweise den Namen „Storchennest“ trägt, zuschauen und auch einen Jungstorch streicheln. „Die Kinder waren natürlich begeistert darüber, den Namensgebern ihres Kindergartens einmal so nahe sein zu dürfen“, so Schwenk.