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Zukunftsplanung Gemeinde setzt auf zwei Grundschulen

Für das Sülzetal wird eine Entwicklungsplanung diskutiert. Sie sieht nur noch zwei Grundschulen vor: Osterweddingen und Altenweddingen.

06.07.2016, 23:01

Osterweddingen (mmt) l Der Gemeinderat und die Verwaltung der Einheitsgemeinde Sülzetal beschäftigen sich bereits seit längerer Zeit mit der zukünftigen Entwicklung der sozialen Infrastruktur im Sülzetal. Dazu hat die Gemeinde jetzt auf ihrer Internetseite die „Entwicklungsplanung in Sülzetal“ veröffentlicht.

Schwerpunktmäßig gehe es in dieser Entwicklungsplanung nach eigenem Bekunden der Gemeinde um die Kindertagesstätten, Schulen und Horte. In der Gemeinde Sülzetal leben etwa 9000 Menschen. Für die Betreuung und Bildung der Kinder und Jugendlichen hat die Gemeinde Sülzetal sieben Kindertagesstätten, drei Grundschulen und Horte sowie eine Sekundarschule als Ganztagsschule in ihrer Trägerschaft.

„Die bauliche Beschaffenheit nahezu aller Gebäude, in denen Kindertagesstätten, Grundschulen und Horte untergebracht sind, muss als unzureichend, wenn nicht sogar als baufällig beschrieben werden“, heißt es in der Entwicklungsplanung. Eine zukunftsfähige Modernisierung aller Gebäude sei sowohl aus haushalterischen als auch aus bautechnischen Gründen nicht realisierbar. Diese Einschätzung würden Gemeinderat und Verwaltung teilen.

Aus diesem Grund sei bereits im vergangenen Jahr im Gemeinderat eine zukünftige räumliche Struktur der Schulen und Kindertagesstätten im Sülzetal erörtert und beschlossen worden. Diese Grobstruktur diene als Grundlage der mittelfristigen Haushaltsplanung, die der Gemeinderat beschlossen habe.

„Diese Struktur sieht unter anderem vor, dass sich die Grundschulstandorte im Sülzetal zukünftig auf Osterweddingen im Norden und Altenweddingen im Süden beschränken. Langenweddingen bleibt als Sekundarschulstandort erhalten. Weiterhin soll die Kindertagesstätte in Langenweddingen um bis zu 20 Plätze erweitert werden“, sieht die Planung der Gemeinde vor.

Weder dem Gemeinderat noch der Verwaltung gehe es darum, die in der Vergangenheit im Sülzetal geschaffenen Strukturen aufzugeben. Es gehe vielmehr um die Schaffung einer nachhaltigen Struktur für die nächsten Jahre beziehungsweise Jahrzehnte. Ohne Fördermittel sei das jedoch für die Gemeinde nicht realisierbar.

Der Gemeinderat hat im April mit Mehrheit beschlossen, die Fördermittelanträge über das Stark-III–Programm für die Projekte Grundschule Altenweddingen und Kindertagesstätte Langenweddingen vorzubereiten. „Die weiteren Planungen für die beiden Anträge sollen auf der Grundlage der jeweiligen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen durchgeführt werden. Diese beiden Projekte sind erste große Schritte zur nachhaltigen Gestaltung des Sülzetals in seiner Gesamtheit“, schätzt die Gemeinde ein.

Um diese zukunftsfähige Entwicklung weiter zu untermauern, solle die Ganztagsschule Sülzetal in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt werden. Das bedeute, dass die Schüler künftig die Möglichkeit haben, neben dem Haupt- und Realschulabschluss auch das Abitur zu erwerben. Erste Maßnahmen dazu seien sowohl von der Schulleitung als auch von der Gemeinde bereits eingeleitet worden.

„Durch die Aufhebung der Schulbezirke der Grundschulen im Sülzetal steht es den Eltern frei, in welcher Grundschule sie ihre Kinder anmelden“, heißt es in der Planung weiter. Die von der Politik auf Landesebene erwogenen Schulverbünde würden nichts an den Problemen der kommunalen Träger ändern. Die Intention des Landes Sachsen-Anhalt dürfe vorrangig in der Lösung der eigenen Probleme zu sehen sein. „Einsparungen beziehungsweise Verbesserungen sind hier lediglich im Bereich der landeseigenen Personalaufwendungen (Direktorenstellen) und der einfacheren Personaldisposition erkennbar“, schätzt die Entwicklungsplanung der Einheitsgemeinde ein. Am baulichen Zustand der Schulen ändere sich nichts. Das vom Land mit EU-Mitteln auferlegte Förderprogramm Stark III ziele aber gerade auf das Gebäude ab. Das erste und wichtigste Kriterium sei, dass auch in 20 Jahren in einem Schulgebäude noch mindestens 80 Schüler lernen würden. Diese Prognose basiere auf einer Berechnungsformel des Landes und werde als Demographie-Check bezeichnet.

Die Gemeinde Sülzetal hat zudem auf ihrer Internetseite unter dem Punkt „Eintwicklungsplanung in Sülzetal“ einige Planungszeichnungen veröffentlicht, die zeigen, wie die Grundschule Altenweddingen und die Kindertagesstätte „Spatzennest“ Langenweddingen mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Stark-III-Programm ausgebaut werden sollen.