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Gedenktag Man muss fragen dürfen, wer herkommt

In der St. Marienkapelle in Seehausen versammelten sich am Sonntagmittag Bürger der Stadt und gedachten der Opfer der beiden Weltkriege.

Von Astrid Mathis 16.11.2015, 13:57

In der St. Marienkapelle Seehausen versammelten sich am Sonntagmittag Bürger der Stadt  und gedachten der Opfer beider Weltkriege.

Seehausen l Der Vorsitzende des Förderkreises „Denkmal für die Gefallenen und Toten des Zweiten Weltkrieges der Stadt Seehausen“, Eckart Schlaf, begrüßte die Versammelten in der Kapelle nach dem Gottesdienst in der St.-Petri-Kirche.

Schlaf führte mit einigen Zahlen das Grauen der Kriegsjahre in Deutschland vor Augen: Im Zweiten Weltkrieg verloren demnach rund 55 Millionen Menschen ihr Leben. Das entspreche in sechs Kriegsjahren 17 Menschen pro Minute und alle drei Sekunden einem Opfer. „Wir müssen alles daransetzen, dass ein derartiges Leid nicht noch einmal geschehen kann“, betonte Eckart Schlaf. Dazu gehöre auch, immer wieder an die zahlreichen Todesopfer zu erinnern. Angesichts der Krisen in Syrien, in der Ukraine und Palästina würde einem wieder bewusst, wie wichtig es ist, für den Frieden einzutreten. Auch dazu solle der Volkstrauertag dienen.

Bürgermeister Detlef Neumann mahnte mit Blick auf die jüngsten Geschehnisse, „dass es wichtig ist, fragen zu dürfen, wer in unser Land kommt, ohne in eine rechte Ecke gestellt zu werden“. Auch in Seehausen würden Menschen aus Kriegsgebieten Hilfe erfahren. Sie bekommen Wohnraum und andere Unterstützung. „Ich wünsche, dass die Gemeinde das mitträgt und dass wir gemeinsam in die Zukunft gehen können“, schloss Neumann seine Ansprache.

„Krieg und Terror sind wieder aktuell – Menschen lernen schlecht“, fasste Pfarrerin Almut Riemann ihre Gedanken zusammen. Terroristen wüssten, wo sie verletzen können. Sie sei wie alle betroffen vom Anschlag, der sich Freitag in Paris ereignete. „Wir befehlen dir alle Menschen an, die auf der Flucht sind“, beendete sie ihr Gebet.

Bodo Behrendt spielte im Rahmen der Kranzniederlegung das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“ auf der Trompete, bevor mit einer Schweigeminute das Treffen zum Gedenken sein Ende fand.