Krusemark Gemeinde für Plan B

In Hohenberg-Krusemark könnte ein neues Mehrgenerationenhaus entstehen. Damit wären gleich mehrere Probleme gelöst.

Von Karina Hoppe 17.11.2015, 17:00

Hohenberg-Krusemark l Auslöser für den gedanklichen Kurswechsel waren gar nicht so sehr die Absagen über Fördermittel aus dem Stark-III- oder gar Stark-V-Topf. Auslöser war allein der Kostenvoranschlag für die Sanierung der „Villa Spatzennetz“, dem Gebäude der Kita Hohenberg-Krusemark. Rund 680 000 Euro soll sie laut einer Schätzung kosten. Für die Elektrik, die Entwässerung und Sanierung des Kellers samt Sperrschicht und für die Dämmung des Dachs, um die größten Posten zu nennen. „Und das betrifft nur die Instandhaltung des Hauses, innen wäre davon noch nichts gemacht“, betont Bürgermeister Dirk Kautz. Dort sei ja vor allem vor dem Hintergrund, dass die Kita integrativ betreut, schon einiges umgesetzt worden, aber es gäbe sinnvolle weitere Pläne...

Je mehr der Gemeinderat darüber nachdenkt, desto mehr komme er zu dem Schluss, dass das Gebäude „zwar sehr schön“ ist, aber perspektivisch schwer zu halten. Denn es werden immer weniger Kinder und was sei, wenn die Kita nicht mehr existiert? Dafür, dass so viel Geld investiert werden müsste, fehle unterm Strich die Perspektive für eine Nachnutzung.

Diesbezüglich denkt die Kommune vor allem an Senioren, denen zwar in die erste Etage geholfen werden könnte. „Aber was ist dann mit dem Obergeschoss?“ Und: „Wir haben das ja alles schon mal durch, die Schule erst teuer saniert und dann wurde sie geschlossen und wir mussten sie für wenig Geld verkaufen.“ Das soll nicht nochmal passieren.

Deswegen erfand der Gemeinderat Hohenberg-Krusemark Plan B. Im Straßenhauser Weg am Sportplatz besitzt die Kommune ein Grundstück: erschlossenes Bauland, obendrein mit einer Zisterne versehen. Ein Mehrgenerationenhaus, wie der Gemeinderat es sich dort vorstellen könnte, würde laut erster Schätzung rund eine Million Euro kosten, bei einer Nutzfläche von 520 Quadratmetern.

Der Rat denkt über eine Tagespflege nach oder betreutes Wohnen, „Mittagessen für Ältere“, derlei Worte sind gefallen. Die Kita wäre „nur“ ein Teil des als Flachbau geplanten Komplexes.

Eine Million Euro sind natürlich mehr als 680000 Euro, aber mit einem Kredit wäre das Projekt womöglich zu stemmen. Und vielleicht gebe es ja Fördermittel für Mehrgenerationenhäuser. Es sind viele Fragen offen, auch die, wie es sich mit einer Finanzierung verhält vor dem Hintergrund, dass die Gemeinde im Entschuldungsprogramm ist. Der Bürgermeister betont immer wieder, dass nichts festgezurrt ist. Fakt aber sei, dass die Kommune neu nachdenkt. Und das habe eben auch seine Gründe.