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Ersatzneubau Zweigeschosser hat auch Vorteile

Kleine Kindertagesstätten haben es oft schwer beim Demographie-Check. Die Kinderbetreuung in Seehausen gilt indes auf lange Sicht sicher.

Von Ralf Franke 30.12.2015, 14:27

Seehausen l Weil die Aussichten für die kommunale Kita gut sind, haben die Alandstädter auch große Hoffnung, dass die Fördermittel über das Stark-III-Programm – der überarbeitet Antrag ist abgeschickt – im kommenden Jahr wie erhofft fließen und der Neubau unter der Regie der Verbandsgemeinde wie gewünscht über die Bühne gehen kann.

Die wichtigsten Hausaufgaben sind jedenfalls erledigt. Die Verwaltung, die Erzieher (einschließlich der Heilpädagogen) sowie die Mitglieder des Bau- und Sozialausschusses des Verbandsgemeinderates haben neu errichtete Einrichtungen in der Region besichtigt, um sich Anregungen zu holen und eventuell gemachte Fehler zu vermeiden, die ersten Pläne für den Bau und das Konzept sind zu Papier gebracht.

130 Plätze, so der scheidende Verbandsgemeindebürgermeister Robert Reck in einem seiner letzten Pressegespräche, sollen mit dem Ersatzneubau für den in die Jahre gekommenen Plattenbau aus DDR-Zeiten im Lindenpark geschaffen werden. Auf rund 3,2 Millionen Euro ist das Vorhaben beziffert, das idealer Weise zu 75 Prozent bezuschusst wird. Die neue Kindertagesstätte entsteht als Zweigeschosser mit einem Flachdach in L-Form mit den Gebäude-Fronten an der Lindenstraße und der Bialystoker Straße. Ein ebenerdiger Bau hätte mit einem Ausgang in jedem Gruppenraum auch seinen Charme gehabt, aber dafür wäre der Platz selbst auf dem gut 6000 Quadratmeter großen Grundstück etwas knapp geworden. Zumal das alte Kitagebäude so lange genutzt werden soll, bis der Neubau fertig ist. Was wiederum den Eltern und der Kommune ein logistisches Problem bei der Unterbringung des Nachwuchses erspart. Bei einem zweigeschossigen Bau macht sich dagegen ein zweiter Fluchtweg erforderlich. Außerdem muss die integrative Einrichtung eigens mit einem Fahrstuhl ausgestattet werden. Wiederum verspricht die kompaktere Bauweise im Gegenzug eine höhere Energieeffizienz, was sich über die Jahre bezahlt machen sollte.

Für die Anzahl, Größe und Verwendung der Räume spielt die Zahl der Stockwerke eine untergeordnete Rolle. Bei der Entwurfsplanung haben die Verantwortlichen auf Flexibilität und Mehrfunktionalität der Räume geachtet. Neben Platz für die üblichen Gruppenaktivitäten und Speiseräumen auf beiden Etagen gibt es unter anderem Bereiche für Sport, Theater oder naturwissenschaftliche Aktivitäten und natürlich Rückzugsmöglichkeiten. Wichtig war es Reck, zudem dass die Gestaltung des Außengeländes fester Bestandteil der Investition ist und nicht etwa ein bezugsfähiges Haus, aber ein trotzdem nur halbfertiges Objekt übergeben wird. Womit mehr als das Stück Wiese gemeint ist. Im Lindenpark soll vielmehr eine kleine Erlebniswelt entstehen.

Die Küche ist dagegen als separates Gebäude geplant und ist auch nicht Teil der 3,2-Millionen-Euro-Investition. Dass die Gemeinde an einer eigenen Küche – derzeit auch noch mit eigenem Personal – festhält, war von Anfang an klar. Allerdings kann sich Robert Reck auch vorstellen, dass das Objekt perspektivisch in die Hände eines Caterers gegeben wird und die Küche mehr als nur die Kindertagesstätte versorgt.