Hilfswerk Große Unterstützung

Das Hilfswerk „Kinder von Tschernobyl“ zieht erfolgreich Bilanz über die 2015er Arbeit.

Von Ingo Gutsche 03.01.2016, 00:01

Seehausen l Seit 1992 werden Erholungsaufenthalte für strahlengeschädigte Kinder in der Altmark und in der Prignitz organisiert. „Viel Schönes haben unsere Gäste erleben können, weil wir so tolle Unterstützer bei der Programmgestaltung hatten. Dank auch an alle Gasteltern“, freut sich Vereinsvorsitzende Veronika Benecke über die Hilfsbereitschaft. „Initiativen von Jörg Harthun ist es zu verdanken, dass wir etliche Spendengelder bekamen.“ Dank sagt das Hilfswerk auch der Theatergrupp „Hahn im Korb“ und der Seehäuser Sportgemeinschaft. 18 Kinder und drei Betreuer aus der Region um Narowlja/Weißrussland sollen auch in diesem Jahr eingeladen werden.

Vereinsmitglieder des Hilfswerk waren im vorigen Jahr bei den weißrussischen Partnerinnen in Narowlja, ein Ort nur unweit von Tschernobyl entfernt. Sie haben sich umfassend über die Situation der Menschen in Weißrussland informiert, besuchten unter anderem auch die Partnerschule in Golowtschizy. „Vor allem Kindern aus sozialschwachen Familien konnten wir helfen. Ein großes Problem Weißrusslands zeichnet sich zunehmend ab: junge gut ausgebildete Menschen, vor allem Familienväter, arbeiten in Russland, weil sie im eigenen Land keine Arbeit finden. Sie sind dadurch wochenlang von ihren Familien getrennt“, kennen die Mitglieder des 1991 gegründeten Vereins die Sorgen und Nöte vor Ort.

Am 26. April jährt sich der Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl das 30. Mal! „Um dieses Datum herum wollen wir daran erinnern, wollen mit unseren bescheidenen Mitteln dafür sorgen, dass das Leid von Mensch und Natur, das seit dem unter uns ist, nicht vergessen wird“, blickt Veronika Benecke voraus. Am 26. April wird ab 15 Uhr eine Gedenkstunde im Stendaler Landratsamt mit Partnern aus Minsk und Narowlja stattfinden. Der Landrat hat die Schirmherrschaft dafür übernommen.

Groß ist beim Hilfswerk die Freude, dass die Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch den Literaturnobelpreis bekommen hat. „Hatten wir doch in der Lesung im Kavaliershaus am 7. November 2014 gespürt, und hoffentlich auch vermittelt, das da eine ganz Große am Werk ist, die auch dafür steht, dass die Opfer von Tschernobyl nicht vergessen sind“, teilt Veronika Benecke mit.