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Rückblick Die Temperaturen steigen weiter an

Auf Nachfrage der Volksstimme präsentiert die Seehäuser Station des Deutschen Wetter-Dienstes die Daten des vergangenen Jahres.

Von Ralf Franke 14.01.2016, 20:00

Seehausen l 2015 war das zweitwärmste Jahr, seit es Wetteraufzeichnungen (1881) in Deutschland gibt. Dass das Geschehen in der Atmosphäre lokal unterschiedlich ausfällt, zeigt einmal mehr ein Blick in die Daten des vergangenen Jahres, die der Deutsche Wetter-Dienst (DWD) in Seehausen sammelt. Schon Anfang November wurden erste Mutmaßungen über das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland laut. In Seehausen sorgte indes erst der Dezember dafür, dass die Jahrestemperatur wirklich rekordverdächtig hoch wurde.

Der letzte Monat des Jahres setzte den Schlusspunkt unter eine Serie, die selbst Wetterexperten erstaunte, die ungewöhnliche Werte gewöhnt sind. Denn Oktober, November und Dezember waren mit einer durchschnittlichen Temperatur von 8,0 und zweimal 7,6 Grad fast gleich warm. Vor allem der November und erst recht der Dezember lagen damit mehr als deutlich über den Mittelwerten, die der DWD zum Vergleich heranzieht.

Klimawandel hin und her – die positive Nebenwirkung: Die Altmärker konnten quasi einen goldenen Oktober genießen, der zweimal in die Verlängerung ging. Die Tageshöchsttemperatur im Dezember wurde übrigens am 26. des Monats mit 15 Grad registriert.

Der wärmste Tag in 2015 datiert in Seehausen auf den 4. Juli. Da herrschten im Schatten bis zu 38,8 Grad. Am kältesten war es dagegen am 6. Februar. Da sank die Quecksilbersäule auf -7,3 Grad. Das ist alles andere als rekordverdächtig. Allerdings gab es in der 2015er Aufzeichnung auch nur 13 Tage mit geschlossener Schneedecke.

Dass die meisten Temperaturwerte über denen der Vorjahre liegen, scheint bei der allgemeinen Erderwärmung nicht weiter verwunderlich.Aber es gab 2015 auch Monate, die kühler als der Durchschnitt waren. Mai, August und Oktober lagen etwas unter dem „Plan-Soll“. Wobei der Mai vor allem den Landwirten ein paar Sorgenfalten auf die Stirn getrieben hat, da die Saaten die Wärme dann besonders brauchen. Wasser natürlich auch. Aber auch da zeigte sich der fünfte Monat des Jahres mit 23,4 Litern pro Quadratmetern nicht gerade in Geberlaune. Dafür fiel im Juli und Oktober überdurchschnittlich viel Wasser vom Himmel. Ausgerechnet dann, wenn die Bauern für die Getreideernte auf längere Trockenperioden hoffen.

Wenn das Jahr unter dem Strich wärmer als der Schnitt war, hat das neben dem Treibhauseffekt auch eine andere Ursache. Weshalb Photovoltaik-Betreiber 2015 zu den Gewinnern gehörten. 1709 Sonnenstunden sind 180 über dem langjährigen Mittel und noch mehr als 2014, als „Klärchen“ ihren Plan schon mit fast 109 Prozent übererfüllte.