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Kontaktpflege Besuch von der tschechischen Partnerwehr

Seehausen will die Beziehungen zur tschechischen Partnerstadt aktivieren.

Von Walter Schaffer 10.02.2016, 13:52

Seehausen l Seit den 70er Jahren verbindet Seehausen eine Städtepartnerschaft mit dem tschechischen Jablonnè nad Orli`ce (Gabel an der Adler), einer circa 3000 Einwohner zählenden Gemeinde im Adlergebirge. 421 Meter über dem Meeresspiegel liegt die Kleinstadt, bei der nach dem Münchner Abkommen von 1938 die Grenze zum damaligen Reichsgau Sudetenland gezogen wurde. Jablonnè verblieb aber in der Tschechoslowakei, denn der deutsche Bevölkerungsanteil lag bei nur einem Prozent.

Vor 15 Jahren wurde die Partnerschaft auch auf die Vereine ausgeweitet. Die Seehäuser Feuerwehr schloss mit der dortigen Wehr im Jahre 2001 einen Partnerschaftsvertrag ab. Am Wochenende besuchte eine Delegation von Feuerwehrleuten aus Tschechien die Hansestädter. Zusammen mit dem Feuerwehrförderverein um Willi Hamann wurde ein umfangreiches Programm für die Gäste aufgestellt.

Am Freitag reisten fünf Männer und eine Frau an. Nach einem kleinen Kaffeeempfang bei der Feuerwehr bezogen die Gäste ihre Zimmer in der Wischeland-Ranch. Heftige Zahnschmerzen bei einem der Gäste machten einen Arztbesuch nötig. In Gerd-Dieter Müller, der zu dieser Zeit schon nicht mehr im Dienst war, fanden sie einen hilfsbereiten Arzt. Nach wenigen Minuten war das Problem mit den Schmerzen behoben. Dafür noch ein nachträgliches Dankeschön.

Nach dem Abendbrot besichtigten die Gäste das Gerätehaus samt Technik. Verständigungsprobleme gab es kaum, denn Dolmetscherin Maria Pokrandt, die aus Jablonnè stammt, lebt seit fast 20 Jahren in Krüden und konnte in der Delegation auch ihren Bruder nebst Frau begrüßen. Neben den Fragen zur modernen Technik interessierte die Besucher auch die Finanzierung der Wehr, die Aufgaben des Fördervereins sowie Fragen zur Bewältigung der Asylpolitik durch die Kommune.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück nach Stendal ins Feuerwehrmuseum. Dort empfing sie auch der Ehrenkreisbrandmeister Dieter Bolle. Nachmittags wurde das Turmuhrenmuseum in Seehausen besichtigt. Nach der Führung durch Vereinsvorsitzenden Günter Haut lud dieser die Delegation noch zum Kaffee ein. Dazu hatte seine Frau extra Buchteln nach tschechischem Rezept gebacken. Danach folgte der Aufstieg mit Walter Fiedler in den Südturm von St. Petri, wo das Stadtratsmitglied etwas über das Projekt Türmerwohnung sowie über die Kirchengeschichte berichtete. Am Sonntag standen ein Stadtrundgang und der Tulpensonntagsumzug auf dem Plan. Demnächst soll ein Termin für den Gegenbesuch der Seehäuser Feuerwehrleute ins Adlergebirge festgelegt werden.