Dorftheater Opa lett dat krachen

Das Dorftheater Gladigau feierte einen mehr als gelungenen Einstieg in die neue Saison.

Von Frank Schmarsow 28.02.2016, 17:00

Gladigau l Es war wieder einmal ein spaßiger Kracher, den das Dorftheater Gladigau am Sonnabend in Premierenvorstellung dem Publikum im ausverkauften Saal des „Dörpschen Kruges“ serviert hatte. Rüdiger Kramers plattdeutsche Kriminalkomödie „Opa lett dat krachen“ wird nach einhalbjähriger Probenzeit in der 14. Spielzeit insgesamt 18 mal zu erleben sein. Alle Vorstellungen sind, das ist man ja von den Gladigauer Spaßvögeln gewohnt, ausgebucht.

Diese Spielzeit falle in die Bewerbung des Ortes für den Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“, hatte Norbert Lazay, Regisseur des Laienensembles, dem Publikum verkündet, bevor der Vorhang auseinanderging. „Die Landeshürde ist genommen, wir spielen jetzt sozusagen in der Bundesliga.“

Kurz einiges zum Inhalt des Stückes: Wie ein Tyrann herrscht Opa Dietrich Saalfeld (Otto Kaufmann), der angeblich rund um die Uhr versorgt werden muss, aus dem Rollstuhl heraus über seine Familie, die ihm selten alles recht macht. Darunter leidet der Haus- und Seelenfrieden der beiden Söhne Peter (Torsten Dahms), Paul (Hans-Ulrich Pöpel) sowie Peters Frau Lisa (Beate Henning). Verzweifelt suchen sie nach einem Ausweg und wollen schließlich eine professionelle Pflegerin engagieren.

Durch ein Versehen landet Peters Annonce sowohl bei einem von der Russenmafia gesteuerten „Begleitservice“ für Herren als auch bei einem professionellen Pflegedienst. Zuerst erscheint als sehr sexy „Begleiterscheinung“ die erotische Ellen (Simone Wiesner), dann die Pflegerin Agathe (Christine Neumann), von Opa Dietrich sofort als „olles Schrappnell“ tituliert. Beide Frauen wollen den Job, und der Opa trifft krachend eine weise Entscheidung, die selbst Zuhälter Louis (Danny Schulz, der einen gelungenen Einstand in die Riege der Gadigauer Theaterleute gibt) und dessen Chef im Hintergrund, Antonow, verblüfft. Ebenso unrerwartet endet das Stück.

Nicht nur die sieben Darsteller einschließlich Souffleuse Brunhild Wegner, die die Situationskomik beherrschten, gaben und geben sicher auch weiterhin ihr Bestes, damit die Vorstellungen ordentlich über die Bühne gehen, auch das „Personal“ davor und dahinter – Regisseur, Requisite, Bühnenbildner, Maske, Kostüme, Grafik, Licht- und Tontechnik und so weiter – sorgten für reibungslosen Ablauf. Dafür wurden sie alle vom Publikum mit reichlich Beifall, auch auf offener Szene, belohnt.

Für die Sonntagsvorstellung hatte sich Ministerpräsident Reiner Haseloff angekündigt, und auch Hermann Otto Aeikens hat Interesse am Besuch einer Aufführung: Der Landwirtschaftsminister wird voraussichtlich am kommenden Sonnabend zugegen sein, um einen unterhaltsamen Nachmittag zu erleben.