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Personalie Neue Geschäftsführerin für Waldbauern

Die Forstbetriebsgemeinschaften Osterburg und Priemern rücken näher zusammen.

Von Ralf Franke 06.03.2016, 12:51

Erxleben l Sechs Jahre nach dem altersbedingten Ausscheiden von Harald Deutsch aus Vorstand und Geschäftsführung der Forstbetriebsgemeinschaft Osterburg, galt es bei den organisierten Waldbauern am Sonnabend erneut, personelle Weichen zu stellen. Hans-Jürgen Ahrend, der seit dem die Geschäfte der Wirtschafts-Gemeinschaft leitete, während sich Theo Allering auf das Amt des Vorsitzenden konzentrierte, zog sich mit 73 Jahren endgültig aufs Altenteil zurück, um den Ruhestand zu genießen und künftig durch den Wald zu gehen, ohne gleich an forstbauliche Maßnahmen, Angebote oder die Preisentwicklung bei dem nachwachsenden Rohstoff zu denken.

Weil es sein letzter Jahresbericht war, zog er vor reichlich 100 FBG-Mitgliedern, Mitarbeitern des Betreuungsforstamtes „Nordöstliche Altmark“ und anderen Gästen im Dorfgemeinschaftshaus Erxleben nicht nur den Vergleich zum vergangenen Jahr, sondern schaute bis 2010 zurück.

Demnach wuchs die betreute Waldfläche in sechs Jahren weiter um gut 200 auf derzeit 4913 Hektar. Dass dabei die Zahl der Mitglieder von 915 auf 885 sank, ist eine Frage von Landverkauf, Betriebsaufgaben und damit auch des demographischen Wandels, der auf den Geschäftsbetrieb aber keinen Einfluss hat. Es ist in dem Zusammenhang eine logische Folge, dass die durchschnittliche Größe der Mitgliedsbetriebe seit 2010 von 5,14 auf 5,50 Hektar stieg.

Der Holzverkauf erreichte 2015 mit fast 16 000 Festmetern wieder das Mittel vergangener Jahre bei einem etwas schlechteren Preisniveau als 2013 und 2014. Nur 2011 und 2012 stechen in Sachen Einschlagmenge in der Statistik hervor, was dem großen Schneebruch 2011 zu verdanken ist. Inzwischen hat sich auch der Hiebsatz wieder bei knapp über drei Festmeter pro Hektar eingepegelt. Verbunden mit der Aufforstung von rund 50 Hektar sollte 2015 deshalb als ein besonders nachhaltiges Jahr in die FBG-Geschichte eingehen.

In Sachen Aufforstung dürfte sich im laufenden Jahr indes deutlich weniger tun, weil es bislang keine entsprechenden Förderrichtlinien gibt, ließ Forstamtsleiterin Katja Döge in ihrem Beitrag wissen. Sie und Ahrend ermutigten die Walbauern aber trotzdem, Lücken in den Beständen zu schließen. Wobei der scheidende Geschäftsführer an passenden Stellen für hochwertige Hölzer warb. Die Kiefer gehöre auf Skatboden: „18, 20 passe“, sagte er mit Blick auf die Bodenwertszahlen sandiger und damit magerer Standorte.

Und ganz wichtig: Der Mann, der mit Allering die Tuben (Wachstumsröhren für Setzlinge) in der Altmark hoffähig machte, konnte den Waldbauern empfehlen, es auch im laufenden Jahr bei einem Mitgliedsbeitrag von 10 Euro pro Hektar zu belassen.

Allering bedankte sich bei Ahrend für das Engagement vergangener Jahre und präsentierte mit Yvonne Hänsel die Nachfolgerin in der Geschäftsführung. Die gelernte Bankkauffrau aus Genzien, leitet bereits die Geschäfte der FBG Priemern. In Krevese aufgewachsen ist ihr das eine oder andere Gesicht der Osterburger Waldbauern aber auch schon bekannt – die Mitarbeiter des Betreuungsforstamtes sowieso. Mit der gemeinsamen Geschäftsführerin fusionieren die beiden fast gleich großen Gemeinschaften zwar noch nicht. Aber die Synergieeffekte liegen unter anderem beim gemeinsamen Anbieten großer Holzposten auch so auf der Hand.

Den freien Vorstandsplatz nimmt nach einstimmiger Wahl der Walslebener Dirk Matz ein. Wer die Stellvertretung von Theo Allering übernimmt, blieb vorerst offen.