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Weiterbildung Neue Konzepte für Demenz-Patienten

Der Umgang mit Demenz-Patienten, die sich wegen anderer Leiden in stationäre Behandlung begeben, spielt in Seehausen eine wichtige Rolle.

Von Walter Schaffer 25.04.2016, 23:01

Seehausen l Vor zwei Jahren wurde am Seehäuser Agaplesion-Diakoniekrankenhaus eine Projektgruppe „Demenzsensibles Krankenhaus“ ins Leben gerufen. Das Krankenhaus ist Mitglied in der „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz“ und arbeitet eng mit dem „Flechtwerk Demenz“ der Hochschule Magdeburg-Stendal zusammen.

Viele Veranstaltungen wurden von der Projektgruppe organisiert, die stets auf große Resonanz stießen. Erinnert sei nur an den Aktionstag „Demenz – vergiss mich nicht“ 2015. Um dem Ziel eines demenzsensiblen Krankenhauses ein Stück näher zu kommen, fand am vergangenen Freitag eine Fortbildung für Pflegende zu diesem Thema statt. Diese kamen nicht nur aus den entsprechenden Einrichtungen wie Krankenhaus, Altenpflegeheim oder Tagespflege aus Seehausen, sondern auch aus Osterburg und Wittenberge, wie Pflegedienstleiterin Nicole Hinkelmann betonte.

Als Referent für das Thema „Amnesie und Konsequenzen“ konnte Mark-Peter Althausen vom Adolf-Althausen-Verein „Demenz & Umwelt“ Berlin als Experte gewonnen werden. Das von ihm sehr lebendig vorgestellte Konzept ist anders, als die zur Zeit dominierenden medizinischen und rehabilitativen Pflege- und Betreuungskonzepte. Es setzt mehr auf Einfachheit, Reduktion und Wiederholung im Alltag. Es versucht stressauslösende Überreizung, Komplexität und Vielfalt zu vermeiden. Grundlage ist die Konzentration auf das Gewohnte, das für den alt werdenden Menschen an Bedeutung gewinnt, wenn der körperliche und geistige Abbau fortschreitet. Im Vortrag wurde mit Beispielen belegt, die oft ein Schmunzeln oder Nachdenken bewirkten, wie demenzgerechte Pflege und Betreuung aussehen kann. Dabei wurde speziell auf die Kommunikation, Pflege und Ernährung ebenso wie auf die Gestaltung der Umgebung und der Wahl der Aktivitäten eingegangen.