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90. Geburtstag Grüße von den "kleinen Strolchen"

Sophia Mathisiak aus Walsleben feierte am Donnerstag ihren 90. Geburtstag.

Von Frank Schmarsow 18.09.2015, 15:00

Walsleben l Mit einem "zu Herzen" gehenden Gedicht, dem Gesang fröhlich klingender Lieder, einem dreifachen Hoch auf das Geburtstagskind und vielen kleinen Blumensträußen gratulierten am Donnerstag "Die kleinen Strolche" aus der gleichnamigen Kita samt Personal der betagten Sophia Mathisiak zum 90. Geburtstag. Ortsbürgermeisterin Christine Klooß hatte sich der kleinen Gratulantenschar angeschlossen und die Glückwünsche des Walslebener Ortschaftsrates überbracht. Die Jubilarin hatte natürlich für Kinder ein süßes Dankeschön dabei.

Sophia Mathisiak stammt aus Polen, aus der Nähe von Warschau und hatte 1949 ihre Heimat verlassen müssen. Sie war nach Osterburg gekommen, aber bald darauf nach Schmersau gegangen, wo sie ihren Fritz kennenlernte und dort auch geheiratet hatte, wie sie erzählte. Ihr Mann war bei der Deutschen Reichsbahn in Salzwedel beschäftigt. Als sie dann in Mechau eine Wohnung bekamen, wofür die Bahn gesorgt hatte, waren sie dorthin übergesiedelt. Sophia hatte ihr Hausfrauendasein aufgegeben und eine Arbeit als Reinigungskraft bei der Bahn angenommen, die sie bis zum Rentenalter ausübte.

Fritz Mathisiak ist inzwischen gestorben, und Sophia zog vor zehn Jahren, genau an ihrem 80. Geburtstag, nach Walsleben, wo ihr jüngster Sohn Klaus lebt. Zwei Töchter und zwei Söhne hatten die Mathisiak-Familie vervollständigt. Christa war der Liebe nach Ungarn gefolgt, doch das ist Geschichte. Gertrud wohnt in Klötze, Berthold hat seine Zelte in Cottbus aufgeschlagen, und Klaus ist, wie erwähnt, hier bodenständig – ohne Weib und Kind. Sophia feut sich mit ihren Kindern über vier Enkel und ebenso viele Urenkel.

Sie sei für längere Spaziergänge nicht mehr so gut zu Fuß, berichtete sie. Für einen Garten reiche die Kraft auch nicht mehr, in Mechau hätte sie zwei Gärten bewirtschaftet. Die Sehkraft hat nachgelassen, und so müssen nun auch die Stricknadeln, die jahrelang für die Familie emsig geklappert hatten, ruhen. „Mit dem Lesen ist es man schlecht bestellt“, ließ sie verlauten, „aber Fernsehen geht noch. Und sonst bin ich noch recht gut beisammen. Gott sei Dank!“