Seniorin genießt ihren Lebensabend

Osterburg l Bei guter Gesundheit und geistig rege beging Eleonore Harms am Sonnabend im Osterburger DRK-Altenpflegeheim „Haus sorgenfrei“ ihren 90. Geburtstag. Gut betreut und zufrieden verbringt die Seniorin dort ihren Lebensabend. „Ich denke nicht daran, wie lange ich noch zu leben habe“, sagte sie unbeeindruckt. „Wenn es soweit ist, dann ist es gut.“

In einer Arbeiterfamilie in Leitmeritz im Sudetengau geboren verbrachte Eleonore einige Jahre in Prag, gelangte noch vor dem Zweiten Weltkrieg nach Annaberg-Buchholz, wo sie im Bergbau arbeitete und dort auch ihren späteren Mann Fritz kennenlernte. Sie heirateten – das las die Jubilarin im Inneren ihres Eheringes ab – am 15. Juli 1950. Bereits zwei Jahre zuvor war der einzige Sohn Walter geboren worden.

Es waren für die kleine Familie viele Stationen gewesen, bis sie schließlich in Walsleben sesshaft wurde und in der dortigen LPG in der Viehwirtschaft Arbeit fand. Eleonore Harms wurde im Rinderstall eingesetzt und betreute zuletzt die Kälberaufzucht. War das Tagespensum in der Genossenschaft erledigt und nach privatem Vieh, Feld und Garten noch Freizeit übrig, widmete sich die Jubilarin gern der Handarbeit. „Nähen und Stricken habe ich sehr gern gemacht“, erzählte sie. „Das mache ich auch jetzt noch. Hände und Augen sind doch noch gut; ich brauche selten eine Brille, auch kaum zum Lesen und zum Fernsehen.“

Ihr Mann Fritz und Sohn Walter sind schon einige Jahre tot. Sie hatten zuletzt, wie auch Eleonores Eltern, im Osterburger Pflegeheim gelebt. Die drei Enkelkinder sind weit weg in alle Winde verstreut, und es sei ihnen deshalb nicht zuzumuten, ihre Mutter häufig zu besuchen, so die Seniorin. „Aber wir schreiben uns oft und telefonieren zusammen, so dass wir einander nicht ganz aus den Augen verlieren“, sagte die Jubilarin.