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Bahnhof Schranke für Rollis und Radfahrer

Wer in Seehausen auf den Bahnsteig am Gleis zwei will, muss den Tunnel benutzen. Rollstuhlfahrer haben es in diesem Fall nicht einfach.

Von Ingo Gutsche 01.04.2016, 01:01

Seehausen l Der Lösungsweg ist für Bauausschuss-Vorsitzenden Willi Hamann geradezu simpel und einleuchtend. Ein Übergang zum anderen Bahnsteig, an dem die Zugreisenden Richtung Süden fahren, sei problemlos zu schaffen: Über das vordere Gleis. Als Barriere sollen kleine Fußgänger-Schranken dienen, wie sie bereits am Bahnübergang an der Arendseer Straße zu finden sind. Bei diesem Vorhaben sind der Kommune jedoch die Hände gebunden, die Hoheit liegt bei der Deutschen Bahn (DB). Und mit deren Verantwortlichen wollen die Seehäuser zeitnah Kontakt aufnehmen.

Willi Hamann stellte diese Idee am Mittwochabend den Mitgliedern des städtischen Bauausschusses vor. Er selbst ist Mitglied in der Gruppe „Barrierefreies Seehausen“, die sich Problemstellen in der Verbandsgemeinde widmet und nach adäquaten Lösungen forscht. Auch Rollstuhlfahrer gehören diesem „Runden Tisch“, wie Hamann diese Gruppe etwas scherzhaft bezeichnete, an. Der Seehäuser Bahnhof geriet beim jüngsten Treff in den Fokus. Für Radfahrer oder Mütter mit Kinderwagen ist der Gang durch den Tunnel mit seinen Treppenstufen „nicht zumutbar“. Und für „Rollis“ erst – diese müssten zum Osterburger Bahnhof, der auf einen Fahrstuhl verweisen kann. Die Voraussetzungen seien jedoch nicht die schlechtesten: Ein ehemaliger Weg am Tunnel vorbei, der zum Gleisbett führt, weist bereits ein kleines Gefälle auf, sagte Hamann. Anschließend würden die Nutzer über das Gleis eins fahren – falls die Schranke oben ist. Und so gelangt der Bahnfahrer barrierefrei auf den hinteren Bahnsteig. Kleinere Pflaster-Arbeiten seien natürlich notwendig. „Aber als Laie eine machbare Lösung“, so Willi Hamann, der den Bauausschuss auf jeden Fall hinter sich weiß. Obwohl Mitglied Matthias Kühnel ahnt, das diese in Erwägung gezogene Möglichkeit ein recht schweres Unterfangen werden wird. Die Bahn würde nur investieren, wenn eine tägliche Kundenzahl von 1000 erreicht werde.

Willi Hamann und der „Runde Tisch“ wollen auch die Politik miteinbinden und erhoffen sich Unterstützung von Landtagsmitgliedern.