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Baumfrevel Brennholz wird verdammt teurer Spaß

In der Gemeinde Aland wurden ein paar Bürger überführt, Bäume ohne Genehmigung gefällt zu haben. Das hat Folgen.

Von Ralf Franke 20.12.2016, 19:00

Krüden l Brennholz in Eigenleistung erwerben, ist eine praktische Sache, um Heizkosten zu sparen. Aber 27 Jahre nach der Wende sollte dem letzten klar geworden sein, dass alles irgend jemandem gehört – auch Bäume. Eine schmerzliche Erfahrung müssen deshalb jetzt ein paar Baumfrevler machen, die in beziehungsweise bei Krüden illegal Bäume fällten und sich erwischen ließen.

„Die Bäume fielen einer wilden Aktion zum Opfer“, ließ Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt in dem Zusammenhang die Volksstimme wissen. Der Vergleich ist durchaus angebracht. Die Baumstümpfe am Ortsverbindungsweg in Richtung Gerichsee lassen nicht auf besonders viel Sachkunde beim Umgang mit der Kettensäge schließen. Am Ende zählte wohl nur das Ergebnis. Heißt die Menge Brennholz, die die Täter für lau wegschaffen wollten. In dem Fall das Holz von Akazien und Eichen mit einem Stammdurchmesser von 20 bis immerhin 80 Zentimeter.

Die Tat ist schon ein paar Tage her. Der Bürgermeister wollte damit erst an die Öffentlichkeit, nachdem die Schadensverursacher einer Vereinbarung mit der Gemeinde zur Wiedergutmachung zugestimmt hatten. Andernfalls wäre der Vorgang der Polizei übergeben worden, machte Hildebrandt deutlich, der sich eng mit dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Seehausen abgestimmt hatte.

Die Liste, die die illegalen Holzfäller abarbeiten müssen hat es in sich. Logischerweise muss das Holz bezahlt und das Buschwerk beräumt werden. Dazu sind die Baumstümpfe bis auf Bodenniveau abzutragen. Und für Ersatzpflanzung müssen die Überführten auch sorgen. Zehn Bäumen mit einem Stammdurchmesser von mindestens acht Zentimeter müssen die Täter in die Erde bringen und sich ein Jahr lang um die Pflege der jungen Bäume kümmern. Zu guter Letzt besteht die Kommune noch auf einer schriftlichen Entschuldigung, erklärte der Bürgermeister, der über die Tat und das mangelnde Unrechtsbewusstsein immer noch den Kopf schüttelt. Zumal es in der Gemeinde genug Holz gibt, das einen Rückschnitt vertragen könnte und sich ebenso zum Heizen eignen würde.