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Berufswahlabend Pilotinnen stehen besonders hoch im Kurs

Am Markgraf-Albrecht-Gymnasium fand ein Berufswahlabend statt. Dabei standen der Pilot und Freiwilligendienste im Blickfeld.

Von Nico Maß 04.03.2016, 19:00

Osterburg l Ausreichende Kenntnisse in Mathematik und Physik, ein sicherer Umgang mit der englischen Sprache, körperliche Fitness: Erfüllen Frauen und Männer diese Kriterien, haben sie die Zugangshürden zur Pilotenausbildung fast schon überwunden. Das versicherte Klaus Hildner am Donnerstag seinen Zuhörern. Der Flugkapitän erklärte den Weg in die Pilotenlaufbahn am Beispiel der VPS Verkehrspilotenschule Berlin. Dort ist Hildner als Ausbildungsleiter tätig. Die Theorie wird in der Schule Berlin-Schönefeld gelehrt, die mindestens 195 Stunden Praxis absolvieren die Schüler vom südwestlich von Berlin gelegenen Flughafen Schönhagen aus im Cockpit einer Cessna 152, Beechcraft 33 und Diamond DA 42-Twin Star.

Wer die maximal dreijährige Ausbildung meistert, habe sehr gute Chancen auf eine Berufskarriere als Pilot, so Hildner. Besonders zuversichtlich dürften Frauen sein, die mit einer Flugausbildung liebäugeln. Weil lange als Männerdomäne betrachtet, sind in Deutschland nur drei bis vier Prozent der Piloten weiblich. Fluggesellschaften gehen davon aus, dass die Politik diese Schieflage per Frauenquote verringern will. Sie treffen deshalb Vorsorge. Die Folge: Pilotinnen seien schon jetzt extrem nachgefragt, sagte Hildner.

Der Flugkapitän erzählte launig über Sonnenseiten, als er von faszinierenden Beo­bachtungen über den Wolken schwärmte oder über das stattliche Gehaltsniveau informierte. Ein anderer finanzieller Aspekt wirft dagegen einen Schatten: Da es in der Bundesrepublik keine staatliche Ausbildung zum Verkehrspiloten gibt, muss diese selbst finanziert werden. Die Flugschule stellt ihren Schülern konkret 67 000 Euro in Rechnung. Laut Hildner gibt es aber über die Lufthansa die Option, die Summe in Form eines Darlehens zu finanzieren, dass erst nach Ende der Ausbildung zurückgezahlt werden muss.

Juliane Pöhl, Pädagogische Mitarbeiterin beim DRK-Landesverband, lenkte den Blick der Wahlabend-Besucher anschließend auf Freiwilligendienste. Und dabei ganz besonders auf das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Das können junge Leute im Alter bis zu 27 Jahren beim DRK unter anderem als Helfer in der Gesundheits- und Krankenpflege (Krankenhäuser, Reha-Zentren), der Altenhilfe (Pflegeheime), der Behindertenhilfe (Betreutes Wohnen, Fördergruppen, Werkstätten), der Pädagogik (Kitas, Schulen oder Horte) sowie in Fahrdiensten (Krankentransport, Rettungsdienst) leisten. Das FSJ bietet nach Pöhls Angaben Gelegenheit, noch vor der Lehre oder dem Studium in die Berufspraxis einzutauchen, Erfahrungen mit Stresssituationen zu sammeln, ein Wartesemester zu überbrücken und möglicherweise ein Anerkennungsjahr zur Vorbereitung auf das Stu­dium zu leisten. Zudem erhalten die jungen Leute ein monatliches Taschengeld von 300 Euro und 26 Tage Urlaub. Zum FSJ gehören beim DRK außerdem eine Ersthelferausbildung und ein insgesamt 25 Tage umfassendes Seminarprogramm.

Nähere Nachfragen zum FSJ beantwortet Juliane Pöhl unter Tel. 0176/72 68 64 66.