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Tierschutz Herren der Ringe auf Storchentour

Im Landkreis Stendal sind die ersten Jungstörche beringt worden. Dabei wurde ein "Findelkind" in Wahrenberg entdeckt.

Von Walter Schaffer 29.06.2017, 23:01

Wahrenberg l Kurz vor dem Ferienbeginn startete unter Aufsicht der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Stendal die Beringung der Jungstörche. Das bewährte Team mit der Biologin Dr. Ute Eggers, den Ornithologen Torsten Friedrichs und Reinhold Audorf, dem Beringer Mario Fierla sowie Gerd Flechner von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und Dr. Thoralf Schaffer als Amtstierarzt und Storchenbetreuer des Altkreises Osterburg begannen ihre Arbeit in Geestgottberg. Die Auffahrt zu den Horsten erfolgte mit einem Hubfahrzeug.

Auf dem Hof Kallmeter wurde überdies noch ein „Findelkind“ in Empfang genommen. Vor drei Wochen war der damals sehr kleine Storch aus dem Horst gefallen. Kallmeters fütterten ihn mehrmals täglich. Neben Hundefutter aus der Dose bekam der kleine Adebar auch viele Fische, die mehrere Angler zur Verfügung stellten. Dieser Jungstorch bekam ein neues Zuhause.

Am Wahrenberger Elbehof, wo zwei Störche gekennzeichnet wurden, erwartete die Beringer unter Leitung von Mario Firla, der seit 2009 in der Gegend als staatlicher Beringer tätig ist, eine Gruppe von Schülern des Osterburger Markgraf-Albrecht-Gymnasiums. Zusammen mit ihrer Projektleiterin Mandy Schaffer waren sie von Osterburg mit dem Zug und ihren Fahrrädern zum Elbehof gekommen.

Norbert Krebber, der sich in Sachen Umweltbildung engagiert, hatte sich bereit erklärt, zusammen mit ihnen die Besonderheiten von Flora und Fauna an der Elbe zu erkunden. Am nächsten Tag fuhren die Projektteilnehmer zum Storchenhof nach Loburg. Unterstützt wurden die Kinder und Jugendlichen dabei vom Förderverband Elbtalaue.

Beringt wurden an diesem Tage insgesamt 46 Jungvögel im Elbbereich zwischen Werben und Wahrenberg. Wahrenberg und Werben waren mit 11 beziehungsweise 15 beringten Jungstörchen dabei die Spitzenreiter. Das istr kein Wunder, weil sich den beiden Orten rund ein Drittel aller Storchenhorste des Altkreises Osterburg konzentrieren. Die meisten Beringungen pro Horst gab es in Werben an der Tankstelle, in Beuster–Werder bei Riegers, in Ostorf und in Wahrenberg bei den Familien Blüthmann und Pilz, wo je drei Jungtiere ihre Kennzeichnung bekamen. Allerdings wurden auch nicht alle Storchenkinder beringt. Einige waren einfach zu klein dazu. Angesichts dessen, was er zu sehen bekam, sprach Schaffer in Sachen Nachwuchs von einem durchschnittlichen Storchenjahr.