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Blumenstrauß Das trifft den Richtigen

Der Blumenstrauß des Monats, den Volksstimme und Avacon gemeinsam vergeben, geht im August an Andreas Kopsch in Seehausen.

Von Ralf Franke 10.08.2016, 01:01

Seehausen l Eigentlich hätten alle organisierten Förderer des Waldbades Seehausen den Blumenstrauß des Monats für ihr Engagement im Dienst der 78 Jahre alte Naherholungsstätte verdient. Weil das bei fast 80 Mitgliedern schlecht möglich ist und weil es immer einige gibt, die besonders aktiv sind, wird die Ehre im August Andreas Kopsch zu teil. Denn der 52-Jährige hat in den vergangenen Jahren besonders kräftig bei den Vereinsaktivitäten mit angepackt. Und die Liste der Projekte rings um das Schwimmbecken, bei denen die Badförderer sozusagen ihre Finger zur Unterstützung der Kommune mit im Spiel hatten, ist lang und geht weit über die üblichen Arbeitseinsätze hinaus, die für Kopsch ohnehin Pflichttermine sind.

Dabei kommen den Mitstreitern um ihren Vorsitzenden Walter Fiedler besonders die handwerklichen Fähigkeiten des gebürtigen Sachsen, den es 2011 von Taucha in die Alandstadt verschlagen hat, zu pass. Denn der gelernte Fußbodenleger mit reichlich Hausmeistererfahrung ist das, was man neudeutsch einen Allrounder nennt, der sich mit den Handgriffen für große und kleine Reparaturen, aber auch mit Materialien auskennt. Das machte sich insbesondere beim jüngsten Projekt bemerkbar, als der alleinlebende Vater von zwei Töchtern, half, die Sanierung der Räumlichkeiten für das Badpersonal voranzubringen.

Abgesehen vom Einsatzwillen für das Waldbad habe das dem Verein schon so manchen Euro sparen geholfen, freut sich Walter Fiedler, der Andreas Kopsch aber nicht nur als besonnenen Handwerker schätzt, sondern auch als jemanden, der die Verbindung zwischen Vorstand und Mitgliedern pflegt und nahezu immer ansprechbar ist.

Und woher kommt die Motivation des Wahl-Seehäusers, der zu den Gründungsmitgliedern des Badfördervereins gehört? Kopsch hat das Bad schon 1985 kennen und lieben gelernt und meint nicht nur mit Verweis auf die lange Tradition der Naherholungsstätte, sondern auch mit Blick auf seine drei Enkel und viele anderen Kinder, die dort schwimmen lernten und noch lernen sollen, dass so eine Einrichtung nicht dicht machen darf, selbst wenn sie dazu verdonnert ist, rote Zahlen zu schreiben.

Auch weil er aus eigener Erfahrung weiß, wie viel Energie in Spiel- und Sportplätzen, in Grünanlagen, Umkleide- und Sanitärräume, Bademeisterwohnung, Personalräume und dergleichen mehr gesteckt wurde, macht es ihn nachdenklich, dass das eigentliche Herzstück der Anlage in einem so maroden Zustand ist. Er kennt den jährlichen Aufwand im Frühjahr, um das Schwimmbecken wieder halbwegs dicht zu bekommen, weiß aber auch, dass man auf Dauer nicht alles zuspachteln kann. Und er hofft wie viele andere auf eine Sanierungsvariante, die die Kommune finanziell stemmen kann. Dass das Becken kleiner werden muss, sei ein gangbarer Kompromiss.

Etwas betrübt ist er auch, weil sich der Sommer in diesem Jahr bis auf ein paar ferientaugliche Tage so durchwachsen zeigt. Die Messen für diese Saison, die in drei Wochen am 4. September endet, sind gesungen, meint er mit Blick auf die überschaubaren Gästezahlen nach gut zwei Monaten. Die „eisernen Ladys“ die gerade ihre Bahnen im etwas unterkühlten Wasser ziehen, sind da eher eine Ausnahme. Ihr einmütiger Kommentar zur Ehrung für Andreas Kopsch: „Da trifft es den Richtigen.“