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Bluthochdruck Oft unbemerkt, aber gefährlich

Bei der Reihe "Medizin im Dialog" ging es im Krankenhaus Seehausen dieses Mal um den Bluthochdruck.

Von Walter Schaffer 02.12.2016, 12:55

Seehausen l Neuesten Schätzungen zufolge haben in Deutschland rund 20 Millionen Menschen zu hohen Blutdruck. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen ist fast jeder zweite davon betroffen. Bei den über 70-Jährigen sollen es sogar etwa 80 Prozent sein. ‚Gefährlich ist, dass viele nicht wissen, dass sie betroffen sind.

Auf diese Zahlen wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Medizin im Dialog“ des Agaplesion Krankenhauses Seehausen am Mittwochnachmittag hingewiesen. Chefarzt Dr. Jürgen Jahnke sprach, eingebettet in die Veranstaltungen „Herzwochen 2016“, vor vollem Schulungssaal über das gestresste Herz.

Anschaulich wurde von ihm die ein Leben lang währende Pumpleistung des menschlichen Herzens beleuchtet, welches in 24 Stunden rund 7000 Liter Blut durch die Gefäße pumpen muss. Dabei werden die Organe und Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Anhand eines Schnittbildes vom Herzen wurden die beiden Werte systolisch und diastolisch im Zusammenhang mit der Kontraktion des Herzmuskels verständlich erklärt. Welche Ursachen gibt es für diese „Volkskrankheit“? Welche Schäden können durch zu hohen Druck in Organen und im Gefäßsystem entstehen? Wie und mit welchen Medikamenten kann eine Behandlung erfolgen? Dies waren nur einige der vielen Punkte des Vortrages. Fazit: Jeder kann seinen persönlichen Beitrag zur Normalisierung des Blutdrucks leisten. Eine gesunde Lebensweise mit kontinuierlicher, leichter sportlicher Aktivität, kann zwar keine Wunder bewirken, aber es ist der erste Schritt, mit dem auch das Übergewicht und Stress als Bluthochdruckfaktoren beseitigt werden können, machte der Mediziner klar.

Eine am Anfang durchgeführte freiwillige Befragung, wer noch keine Tabletten zur Behandlung von Bluthochdruck einnimmt, zeigte an, dass von den Besuchern der Veranstaltung circa 90 Prozent bewusst an dieser Krankheit leiden. Die Nachricht, dass die Lebenserwartung in Deutschland in den letzten zehn Jahren statistisch um 2,4 Jahre gestiegen ist und dass im gleichen Zeitraum der durchschnittliche Blutdruck um sechs Milliliter Quecksilbersäule gefallen ist, kann optimistisch stimmen. Dr. Jahnke, der viel Beifall für den Vortrag bekam, hatte im Auftrag der Deutschen Herzstiftung gratis vielfältiges Informationsmaterial zum Thema Bluthochdruck ausgelegt.