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Brücke fertig Auf dem kurzen Dienstweg in die Stadt

Mit der Übergabe der Seehäuser Umfluterbrücke wurde gestern auch eine wichtige Verbindung für die Innenstadt wieder hergestellt.

Von Ralf Franke 22.12.2016, 00:01

Seehausen l Knapp neun Monate musste sich zumindest der motorisierte Verkehr seinen Weg in die oder aus der Innenstadt über den Köppenberg, die Bahnhofstraße oder nicht ganz so legal über die Straße am Stadtgraben suchen. Fußgänger und Radfahrer waren dagegen im Vorteil. Für sie war eine Holzkonstruktion neben der Baustelle errichtet worden, auf der sie über den Graben kommen, so nebenbei noch einen exklusiven Blick auf die Baustelle werfen und den Fortschritt der Arbeiten immer begutachten konnten.

Nachdem es beim Baustart, der mit dem Abriss der maroden und in der Tonnage längst eingeschränkten Brücke eingeläutet wurde, ein paar Verzögerungen gegeben hatte, hielt die beauftrage Firma trotzdem den vereinbarten Zeitrahmen ein und übergab die Konstruktion noch im alten Jahr. Aufatmen deshalb bei allen Beteiligten, die sich noch gut an die Verzögerungen beim Bau der ersten Umfluterbrücke an der Großen Brüderstraße vor rund acht Jahren erinnern konnten. Eigentlich sollte die zweite Umfluterbrücke kurz nach ihrem Schwesterbauwerk errichtet werden. Aber manchmal kommt es eben anders.

Ein überraschender Fördermittelbescheid über das sogenannte Entflechtungsprogramm ließ die Hansestadt die alten Pläne wieder aus der Schublade holen. Viel zu überlegen gab es nicht. Bürgermeister, Stadtrat und Bauamt waren sich im vergangenen Jahr schnell darüber einig, dass sich die Gelegenheit so schnell nicht wieder bieten würde.

Trotz 80-prozentiger Förderung war der Eigenanteil bei Gesamtkosten von rund 618 000 Euro für die klamme Kommune keine Kleinigkeit, betonte Bürgermeister Detlef Neumann bei der Übergabe, zeigte sich aber nichtsdestotrotz froh über die neue Brücke. Denn mit dem elf mal knapp zehn Meter großen Bauwerk muss sich die Stadt zumindest über verkehrstechnisch relevante Brücken vorerst keine Gedanken mehr machen.

Nach dem symbolischen Scherenschnitt, den Bauleute, Bauverwaltung, Kommunalpolitiker aber auch einige Bürger der Stadt verfolgten, gehörten die 107 Quadratmeter frisch betonierter und alsphaltierter Fläche erst einmal Knirpsen der Kindertagesstätte, die die Fahrbahn mit ihren Dreirädern in Beschlag nahmen, bevor die Schaulustigen zu Fuß und später auch die ersten Autofahrer folgten. Während die neue Brücke bis zu 60 Tonnen Last aufnehmen kann, rufen die Köppenberger vielleicht bald nach einer Begrenzung. Denn deren Straße hat unter dem Umleitungsverkehr sehr gelitten.