1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Am Grenzturm wird nicht aufgerüstet

Denkmal Am Grenzturm wird nicht aufgerüstet

Der Traum vom begehbaren Grenzturm bei Bömenzien ist ausgeträumt. Das Vorhaben wird der Verbandsgemeinde Seehausen zu teuer.

Von Ralf Franke 02.08.2016, 20:00

Bömenzien l Die zweckgebundene Spende der Kreissparkasse Stendal über 5000 Euro ist mit deren Einverständnis inzwischen umgewidmet und hilft der AG Kultur bei ihrer Arbeit und damit bei der Finanzierung von Tourismus-Werbung.

Dabei hatten die Kommunalpolitiker 2014 ihre ehrgeizigen Pläne noch bekräftigt, das Überbleibsel der innerdeutschen Grenze nicht einfach nur zu erhalten, sondern als Aussichtsplattform erlebbar zu machen und mit umfangreichen Informationsmaterial zur Erinnerung und zur Mahnung auszurüsten. Ein Mitarbeiter der Verwaltung hatte sogar ein Projekt erarbeitet, um für eine Fördermittelantrag gewappnet zu sein und die möglichen Kosten in etwa abzuschätzen. Immerhin rund 30 000 Euro sollte die Sanierung beziehungsweise die Ertüchtigung des Wachturmes kosten, von dem es früher 434 Stück an der rund 780 Kilometer langen Grenze gab, die heute vor allem als Grünes Band bei Naturschützern und Radtouristen beliebt ist. Das Drumherum mit Infotafeln und dergleichen sollte noch einmal um die 20 000 Euro kosten. Und schon damals wurden Stimmen laut, die vor allem die Investition für den baulichen Teilen als zu gering ansahen, sich Sorgen um die Sicherheit der Besucher auf der zwei mal zwei Meter kleinen Aussichtsplattform auf dem Dach des Turmes machten und jetzt offenbar immer mehr Gehör fanden. Und eine relativ bequeme Außentreppe nach dem Vorbild des Lenzener Grenzturmes auf der anderen Seite der Elbe kam für die Seehäuser nicht in Frage, weil es das Vorhaben noch teurer gemacht und dem Grenzturm auch seinen Charakter genommen hätte.

Das bestätigte Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth, der allerdings auch mit Zehrental-Bürgermeister Uwe Seifert darüber einig ist, das Projekt nicht gänzlich zu canceln. So sollen in den nächsten Haushalt der Verbandsgemeinde wieder 5000 Euro eingestellt werden, um die Bausubstanz des Turmes zu sichern und dessen Verschließbarkeit zu garantieren. Ob die Summe dafür allein reicht oder als Eigenanteil für ein mögliches Förderprogramm Verwendung findet, steht noch nicht fest.