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Dienstberatung Wehren sollen kein totes Kapital horten

Die Wehrleiter der Verbandsgemeinde Seehausen trafen sich zur letzten Dienstberatung des Jahres in Groß Garz.

Von Ralf Franke 30.11.2016, 00:01

Groß Garz l Auf ein ereignisreiches Jahr konnten die Feuerwehren der Verbandandsgemeinde Seehausen bei der letzten Wehrleiterdienstberatung 2016 zurückblicken, zu der der frisch gewählte Verbandsgemeindewehrleiter Michael Märten zum Freitag in die Groß Garzer Gaststätte Schulz eingeladen hatte.

Bislang rückten die 34 Ortswehren demnach 87 Mal aus, was rund 150 Alarmierungen entspricht, weil bei einigen Einsätzen mehr als eine Truppe der Blauröcke gebraucht wurde. Unter anderem stehen 30 Brände, sechs Verkehrsunfälle und 51 Hilfeleistungen (Sturmschäden, Rettung von Tieren und Personen aus Notlagen) in der Einsatzliste. Mann muss kein Experte sein, um zu ahnen, dass die Seehäuser Brandbekämpfer am stärksten gefordert waren.

Dabei, so Märten, habe sich der neue Voraus-Rüstwagen für die Hansestädter bewährt, mit dem sozusagen die Vorhut der Einsatzkräfte schnell mit den wichtigsten Ausrüstungsmaterialien am Ort des Geschehens ist. Außerdem erinnerte er an das neue Dekontaminations-Fahrzeug, das der Bund finanzierte, aber in den Dienst der Seehäuser Stadtwehr integriert werden durfte. In dem Zusammenhang rief er vor allem junge Kameraden auf, sich für das Fahrzeug und dessen Spezial-Ausrüstung ausbilden zu lassen. Neben den Alandstädtern haben sich bislang insbesondere die Auloser Blauröcke für das Spezialfahrzeug interessiert.

Wie wichtig Ausbildung generell ist, machte später noch sein Stellvertreter Ralf Näbsch deutlich, der unter anderem über Fortschritte bei der Qualifizierung von Truppmännern erwähnte oder das Fahrsicherheitstraining ins Gedächtnis rief, dass die Verantwortlichen von Fahrzeugen und Ladung an deren Leistungsgrenzen geführt hatte.

Einmal mehr wurde der Wahrenberger Feuerwehrmann Lucas Heymann für das Führen der gemeinsamen Kleiderkammer gelobt und später vom Verbandsgemeindewehrleiter auch ausdrücklich geehrt. Märten rief dazu auf, das Angebot in den Nebenräumen der Grundschule Groß Garz bei der persönlichen Einsatzkleidung und Uniformen zu nutzen. Gleichzeitig rief er ebenso wie Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth aber nicht nur bei den Textilien, sondern auch bei der technischen Ausrüstung dazu auf, in den Stützpunkten vor Ort keine Vorratswirtschaft zu betreiben. Wer doppelt vorhandene Technik anderen Wehren zur Verfügung stellt, hilft Geld zu sparen. Angst vor fehlenden Gerätschaften müsse niemand haben. Was gebraucht wird, werde auch angeschafft.

Wie kontraproduktiv dererlei totes Kapital ist, bekräftigte auch Rüdiger Kloth sozusagen als Chef aller Feuerwehren der Verbandsgemeinde. Der Bürgermeister, für den die letzte Dienstberatung des Jahres eine Premiere nach seinem Amtsantritt im Frühjahr war, erklärte neben dem eher unbefriedigendem Stand der Risikoanalyse unter anderem die Pläne aus dem Rathaus, die Wasserwehren mit Hilfe von Landeszuschüssen besser mit Technik für den Ernstfall auszustatten.

Bevor die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Essen und einem gemütlichen Teil ausklang, gab es noch ein paar Ehrungen. So überraschte Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich Michael Märten mit einer Ehrennadel des Bundesinnenminsters für seinen Einsatz bei der Flutkatastrophe 2013. Der Verbandsgemeindebürgermeister verpflichtete in dem feierlichen Rahmen zudem Wehrleiter und deren Stellvertreter, die kürzlich von den Kameraden neu gewählt worden waren.