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Ernüchterung Rüdiger Kloth denkt nicht ans Aufgeben

Die Bekämpfung des Eichenprozessonsspinners im Norden des Landes steckt in der Sackgasse. Der Kampf war auch 2016 nicht sehr erfolgreich.

05.07.2017, 23:01

Seehausen l Dabei hatte es ein paar Hoffnungsschimmer gegeben, nach dem der Seehäuser Verbandsgemeindbürgermeister Rüdiger Kloth in den vergangenen Monaten Landtagspolitiker aller Fraktionen und Vertreter der Ministerin in die Altmark gelotst, auf die auf die Auswirkungen durch den Schädling für Mensch und Bäume aufmerksam gemacht und im Frühjahr sogar mit der Sperrung des Elberadweges gedroht hatte, weil die Gefahr für die Touristen zu groß sein könnte (wir berichteten).

Angesichts der kahlgefressenen Eichen und der vielen Beschwerden aus der Bevölkerung ist ein paar Wochen nach der Spritzaktion zu Land und aus der Luft wieder Ernüchterung eingekehrt. Daran hat weder die einmalige Finanzhilfe des Landes (10 000 Euro) für den Radweg noch die neue Koordination unter der Regie des Landes-Zentrums Wald etwas geändert.

Die Forstbehörde kann nicht über ihren Schatten springen, wenn das Geld für eine flächendeckende Bekämpfung fehlt, wenn die Wirksamkeit des Mittels nicht gegeben ist oder wenn andere Behörden nicht mitziehen. Letzteres gut zu erkennen zum Beispiel an Bäumen an der Landesstraße L 2, die nicht behandelt wurden und nach dem ersten Kahlfraß dem Mai- jetzt noch einen Johanni-Austrieb folgen lassen, weil den Spinnerraupen andere Fraßgesellschaften folgen, die mit den geschwächten Eichen leichtes Spiel haben.

Vor kurzem, so Kloth, habe es in Magdeburg eine Runde auf Ministerebene gegeben, zu der auch die Landräte eingeladen waren, an der aber nur der Chef der Stendaler Kreisverwaltung teilnahm. Für den Bürgermeister ein Beleg dafür, dass das Problem im Süden des Landes kein großes Gehör findet, weil der Forstschädling dort noch nicht präsent genug ist. Dass es anders geht, zeigt Brandenburg, wo der gefräßigen Raupe mit den gefährlichen Brennhaaren mit der richtigen Behandlungsstrategie und der entsprechenden finanziellen Ausstattung recht erfolgreich Paroli geboten werden konnte.

Kloth will jedenfalls nicht nachlassen und denkt über eine öffentliche Aktion nach, bei der in Magdeburg die Hinterlassenschaften der Landplage quasi hautnah präsentiert werden könnten.

Der beim Landkreis zuständige zweite Beigeordnete, Dennis Gruber, hadert auch mit der Situation, wollte den Bekämpfungserfolg aber noch nicht weiter kommentieren. Das erde bei einer Veranstaltung mit den Kommunen am 27. Juli geschehen.