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Familientag Feuerwehr trifft sich ohne Uniform

Diesem Einsatz ging keine Sirene voraus. Die Wehren des Zuges Nord trafen sich am Sonntag zum Familientag in Werben.

Von Karina Hoppe 16.07.2017, 23:01

Werben l Alle sind gekommen. Kameraden aus Werben, Iden, Behrendorf, Giesenslage, Sandauerholz, Rohrbeck, Hindenburg und Berge. Die Werbener Ortswehr hatte für den  ersten gemeinsamen Familientag des Zuges Nord am Sonntag, 16. Juli, den organisatorischen Hut auf. Tische, Bänke, Hüpfburg, Blaskapelle, Grill, Spiel- und Spaßstationen für die Kinder – vor und im Gerätehaus am alten Bahnhof wurde einiges aufgefahren. Damit, so formulierte es der Werbener Orts- und VG-Wehrleiter Michael Nix, „alle mal ganz zwanglos zusammenkommen“. Und auch als Dank für die Partner beziehungsweise Partnerinnen der ehrenamtlichen Retter, „weil sie durch die Feuerwehr so oft auf sie verzichten müssen“.

Der Zusammenhalt zwischen den Wehren sei groß, sagte auch Stefan Lange, den die acht Wehrleiter zu ihrem Zugführer ernannten. „Wir arbeiten hier alle auf Augenhöhe miteinander“, so Lange, der auch feststellte: „Wir haben unsere Hausaufgaben wirklich gemacht.“ Nun sei die Verbandsgemeinde am Zuge, für klare Verhältnisse zu sorgen. Die gebe es nämlich längst noch nicht, wie auch Nix kritisierte. Das beginne schon damit, dass die Züge wegen der Personal- und Ausrüstungssituation de facto gar keine Züge seien, sondern eher ein „Bereich“, wie ihnen gerade nochmal signalisiert wurde.

Wie nennt Stefan Lange sich selbst? „Witzfigur.“ Lange sagte dies mit einem Lächeln, aber meinte es doch ernst. „Wir haben nichts zu melden, werden ständig überrannt. Man hört nicht auf unsere Meinung.“ Etwa in dem Punkt, dass es für die Anschaffung von Fahrzeugen einen Topf mit schnell abrufbarem Geld geben müsse, „denn der Fahrzeugmarkt ist schnell und zügig“. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Weder die Feuerwehrsatzung noch die Risikoanalyse, „das Fundament für alles“, wie Nix sagt, kämen voran. „Da gibt es jeden Tag eine neue Baustelle.“ Und das sei wirklich demotivierend. Die Männer betonen, dass ihre Kritik nicht gen Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau gehe, dieser zeige viel Interesse am Geschehen in der Wehr. Aber es sei vorher zu lange zu wenig passiert. Aber aufhören? Stefan Lange habe schon manchmal daran gedacht, „wenn der Zusammenhalt unter uns nicht so toll wäre“. Aber das ist er: Der Zug – oder Bereich – Nord hatte die Lage gestern voll im Griff. Und es gab keine Eile, den Einsatzort zu verlassen.