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Ferienprojekt Was ist das denn für ein Theater?

Ein Theater-Camp findet derzeit bei Wahrenberg statt. Am Sonnabend sind Gäste zur Premiere willkommen.

Von Ralf Franke 27.07.2016, 21:00

Wahrenberg l „Was ist das denn für ein Theater?“, werden sich in dieser Woche einige Radtouristen auf dem Elbradwanderweg in Höhe Wahrenbergs schmunzelnd gefragt und dabei selbst gemerkt haben, wie sehr sie ins Schwarze getroffen haben. Denn in der Tat findet am und um den Elbehof noch bis Sonntag ein Theater-Camp statt, das rund 30 Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 17 Jahren einiges abverlangt, aber in den Sommerferien auch für jede Menge Kurzweil sorgt.

Die Idee dazu hatte Theaterpädagogin Claudia Stricker, die das Projekt unter anderem mit Hilfe von Eltern das achte Mal durchführt. Viermal war die Truppe mit Teilnehmern aus Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt bereits in Wahrenberg zu Gast. Und geht es nach der Cheforganisatorin, die das Spektakel sozusagen kostenneutral ohne Zuschüsse auf die Beine stellt, soll das so bleiben. Denn die Bedingungen am Ortsrand des Storchendorfes sind ideal. Der Standort vereint Idylle im Biosphärenreservat an der Elbe mit jeder Menge Potenzial für Abenteuerlust mit den Möglichkeiten, die der Elbehof von der Zeltküche bis zum Theatersaal bietet. Nicht zu vergessen die gute Kooperation mit den Betreibern des Elbehofes, zu denen auch der Altmeister im Campen, Norbert Krebber, gehört.

Dass die Teilnehmer im Zelten schlafen, versteht sich fast von selbst. Das Problem mit dem Eichenprozessionsspinner, der Wahrenberg seit Jahren für sich entdeckt hat, haben die Akteure einfach gelöst. Sie meiden die von befallenen Eichen gesäumten Flächen und sind auf eine Wiese hinter dem Elbdeich gezogen, wo vorrangig Weiden und andere Gehölze wachsen, die nicht auf dem Speiseplan des tierischen Quälgeistes stehen.

Am Ende des Projektes steht die Premiere des Theaterstückes „Ein Sommernachts-Desaster“. In anderen Jahren fand der Camp-Höhepunkt immer sonntags statt. Weil Teilnehmer und Gäste aber am Abreisetag dann gleich auseinandergerannt sind, geht die Premiere in diesem Jahr am Sonnabend im Saal, auf dem Deich und an der Elbe über die Bühne, was auch für die Zuschauer spannend werden dürfte, die das Geschehen hoffentlich in Scharen verfolgen werden, sich dabei auf Erfrischungen und sozusagen auf eine After-Show-Party freuen können. Um die richtige Stimmung auf dem geschmückten Areal zu erreichen, beginnt das Schauspiel 20.30 Uhr und dauert über knapp 60 Minuten bis in die Dämmerung.

Nach dem in den vergangen Jahren unter anderem „Peter Pan“, „Der Zauberer von Oz“ oder „Ein Sommernachtstraum“ einstudiert wurden, in diesem Jahr aber alle Camp-Teilnehmer eine Rolle abbekommen sollten und wollten, arrangierte Claudia Stricker aus einigen alten eine neuen Mehrakter. In dem natürlich viele alte Bekannte wie Blech- und Strohmann, Dori, Peter Pan, Captain Hoock sowie in Anlehnung an die Shakespaere-Klassiker auch Oberon und Titania sowie Romeo und Julia vorkommen, um nur einige Figuren zu nennen, die sich sonst nie auf einer Theater gegenüberstehen.

Übermäßig viel lernen mussten die Kinder und Jugendlichen dafür offenbar nicht, weil einiges improvisiert wird. Impro-Theater steht dafür öfter auf der Tagesordnung, weil es auch für den zwischenmenschlichen Umgang im richtigen Leben schult.

Ansonsten spielte Theater nur die Hälfte des Tages die Hauptrolle. Die Teilnehmer konnten auch baden, spielen, eine Disco veranstalten, am Lagerfeuer sitzen, das Umland entdecken oder einfach nur relaxen. Schließlich sind Ferien.