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Friedenskonzert Seehausen setzt ein Zeichen

Sven Peuker initiierte in Seehausen ein Friedenskonzert. Chöre, Kapellen sowie Musikschüler mischten mit. Und 300 Besucher.

Von Jörg Gerber 23.10.2016, 18:00

Seehausen l „Klatscht! Es ist für den Frieden“, feuerte Sven Peuker am Sonnabend die Gäste des „Musizierens gegen Krisen, Krieg und Anschläge“ auf dem Seehäuser Postplatz an. Und die ließen sich nicht lange bitten. „Heute ist See­frida geboren, Seehausen singt für den Frieden. Das ist eine Veranstaltung, die geradewegs danach schreit, wiederholt zu werden“, ordnete Walter Fiedler das beeindruckende Geschehen ein. In kurzen aber herzlichen Worten dankte er Sven Peuker für das, was der Initiator am Samstagabend auf die Beine gestellt hat.

„Ich bin im Sommerurlaub darauf gekommen. Jeden Tag sehen wir Bilder vom Krieg in Syrien. Von Menschen, die vor dem Krieg flüchten. Dann sieht und hört man von Verrückten, die aus religiösen Gründen Menschen abschlachten, erschießen, Frauen wie Kinder quälen. Oder Terroranschläge in Frankreich und Deutschland verüben. Das hat in keinem Land Platz“, so Sven Peuker. Deshalb reifte bei dem Seehäuser die Idee, etwas Schönes dagegen zu setzen. „Ich bin ein Mensch, der Spaß am Leben hat. Ich lebe mit und für die Musik. Und diese Sprache versteht jeder. Ich wollte den Menschen deshalb mal wieder etwas Schönes auf die Ohren geben“, sagte er.

Über soziale Medien und die Presse startete Peuker einen Aufruf. Und war überrascht, dass sein Vorhaben schnell eine große Resonanz erfuhr. Freunde meldeten sich, die er lange nicht gesehen hatte. Aber auch Musiker vor Ort wollten dabei sein. Am Sonnabend begrüßte er den Frauenchor Joseph Haydn, den Seehäuser Männerchor, die Oldie-Blaskapelle, eine Abordnung der Feuerwehrkapelle Werben, eine vom Spielmannszug aus Seehausen, Mitglieder des Posaunenchores aus Seehausen sowie einige Musikschüler, die bei ihm das Akkordeonspiel erlernen.

Die Chöre gaben den Auftakt des musikalischen Abends, zu dem knapp 300 Besucher gekommen waren. Die stimmten dann auch laut mit ein, als gemeinsam „Sag mir, wo die Blumen sind“ gesungen wurde. Es folgten einige Instrumental­stücke wie „What a Wonderful World“, ein Lied, mit dem Louis Armstrong vor über 40 Jahren gegen den Vietnamkrieg protestierte. Oder das von Michael Jackson und Lionel Richie komponierte „We are the World“, mit dem 1985 eine ganze Riege Stars unter dem Namen „USA for Africa“ Geld gegen die Hungersnot in Äthopien sammelten.

Michael Jackson stand dann auch schließlich Pate für den Höhepunkt des ersten Seehäuser Friedenskonzertes. „Heal the World“ erklang gleich mehrmals. Das Lied sei ein Appell, die Welt zu heilen und sie zu einem besseren Ort zu machen. Jackson selbst hätte sicher seine Freude daran gehabt, mit welcher Begeisterung die Seehäuser und ihre Gäste dieses Lied sangen und spielten.

Begeistert zeigte sich auch Sven Peuker. Er richtete ein riesiges Dankeschön an alle, die ihm bei seiner Initiative unterstützten sowie an sämtliche Musiker und Besucher, die mit ihm gegen Krieg, Terror und Hunger gesungen haben. Auch Peuker durfte sich über Komplimente freuen. Rüdiger Kloth brachte seine Wertschätzung via Facebook zum Ausdruck: „Was brauchen wir die Fischerchöre, wenn wir die Peukerchöre haben“, kommentierte der Seehäuser Verbandsgemeinde-Bürgermeister.

Wer das Singen verpasst hat, kann trotzdem in das Konzert hineinhören. Ron Kallmeter hat bei Facebook einen Mitschnitt des Konzertes eingestellt.