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Gartenfest Hervorragende Anlage

Die Osterburger Kleingärtner des Vereins „Zur Erholung“ hatten allen Grund zum Feiern.

Von Frank Schmarsow 16.08.2016, 08:02

Osterburg l Die Osterburger Kleingärtner des Vereins „Zur Erholung“ feierten zwei Jubiläen: die Gründung der Gartenanlage „Abendfrieden“ vor 60 und der Anlage „Am Bültgraben“ vor 40 Jahren. Leierkastenmusik von Lothar Hinz aus Arneburg und flotte Rhythmen aus der Musikanlage von Gartenfreund Andreas Kaftan machten schon von weitem auf die große Gartenparty am Sonnabend an der Stendaler Chaussee aufmerksam.

„Edith Wilhelm, die zum 31. Dezember 2015 krankheitshalber ihre Mitgliedschaft gekündigt hatte, war praktisch Gründungsmitglied im ,Abendfrieden‘, hätte ihren Garten also jetzt 60 Jahre gehabt“, sagte Vereinsvorsitzende Heike Peters. „Auf immerhin 46 Jahre auf ihrer Parzelle können beispielsweise Peter Voß und Karl-Heinz Beindorf zurückblicken.“

21 Gartenfreunde „Am Bültgraben“ sind von Anfang an dabei wie Konrad Oefler, Wilfried Neumann, Arnold Ziemann, Paul Heim, Fachberater und Mitglied der Wettbewerbskommission des Kreisverbandes der Gartenfreunde, Peter Sanftleben, Schatzmeisterin Evelyn Naumoff, Elsa Müller, Peter Kobelt, Ute Fichte, Klaus Löbel und Ernst Kiehn, Ehrenmitglied des Vereins.

Heike Peters wies bei der Begrüßung stolz einen Pokal und die dazu gehörige Urkunde vor, die besagte, dass der Verein mit seinen 138 Gärten beim diesjährigen Gartenwettbwerb des Kreisverbandes und der Volksstimme um den schönsten Garten mit 182 von 190 möglichen Punkten in ihrer Kategorie den 2. Platz erreicht hatte – „Dank auch eurer Arbeit!“. In beiden Anlagen gibt es unbewirtschaftete Gärten, die aber weitgehend von Mitgliedern über Patenschaftsverträge in Ordnung gehalten werden. In „Abendfrieden“ könnten fünf und „Am Bültgraben“ drei Parzellen sofort neuen Interessenten übergeben werden, hatte Peters gesagt.

Ernst Kiehn hätte vor einiger Zeit den Anstoß zu diesem Gartenfest gegeben, ließ uns Peters wissen. Im März hätten dann die Vorbereitungen begonnen. „Der gesamte Vorstand und viele Freiwillige hatten mitgeholfen“, freute sich die Vorsitzende. „Das drückt doch aus, dass wir eine Gemeinschaft sind.“ Und so war auch das Programm des Gartenfestes auf mehrere Schultern verteilt worden. Viele Vereinsfrauen hatten Torten und Kuchen gebacken, die weitere gastronomische Versorgung wurde von der Pächterin der Vereinsgaststätte „Moritzburg“ Doris Kuske bestens gesichert. Bratwürste, Steaks und Bouletten auf den drei Grills wendeten Konrad Oefler, Paul Heim und Heiko Kirchhof. Peters hatte Mario Grünwald und Mirko Behrend vom Osterburger Revierkommissariat für eine Fahrradkodierung gewinnen können, und Kinder wie Celine und Chantal hinterließen ihre Fingerabdrücke.

Kleine und große Festbesucher hatten Spaß am Eierlaufen, Sackhüpfen und Gummistiefelweitwurf; die Preise wie Malhefte, DVDs, Bücher, Spielsachen, Kinder-Gartengeräte und Ähnliches waren zum großen Teil gesponsert. Die 91-jährige Gartenfreundin Ingeburg Krebs, zum Beispiel, spendierte viele Handarbeiten.

Heike Peters und Evelyn Naumoff hatten eine Spaßtombola vorbereitet. Der erste Preis, ein Akkupunkturgerät ging an Sebastian Kirchhof; er enpuppte sich als Kaktus. Weitere Preise waren ein Weinabend zu zweit – zwei Zwiebeln, ein Wäschetrockner – ein Stück Leine mit Klammern und anderes mehr.

Zu den Aktivposten im Verein, die man nicht lange bitten muss, wenn es etwas an den Gemeinschaftsanlagen zu tun gibt gehört Klaus Löbel, 22 Jahre Mitglied „Am Bültgraben“. „Aber nicht ich allein, zu nennen sind dann auch Gartenfreunde wie Paul Heim, Wolfgang Köhn, Bernd Naumoff und Konrad Oefler“, wollte er noch erwähnt haben. „Mir liegt der Fortbestand des Vereins am Herzen“, sagte uns Heiko Kirchhof, 18 Jahre Kleingärtner und Anlagebeauftragter im „Abendfrieden“. „Wir freuen uns über jedes jüngere Blut, das zu uns findet.“ „Beruflich sind wir Kaftans, (Vater Klaus und Sohn Andreas) eine Montage- und in der Freizeit eine Kleingärtnerfamilie, erzählte Andreas, der alle zwölf Tage für ein Wochenende nach Haue kommt. „Mein Mann“, sagt dessen Frau Silvia, „ist der Gartenpächter und ich mache, weil es nicht anders geht, die Hauptarbeit.“ Gute fünf Monate ist Heike Peters in ihrem Amt, und als das Wichtigste an ihrem Leitungsstil sieht sie die persönlichen Gespräche mit den Mitgliedern. „Aushänge und Briefe allein bringen nichts“, ist sie überzeugt. „Man muss auch die Probleme der Gartenfreunde kennen.“