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Hochwasserschutz Überleitungsbauwerk ist bald fertig

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit wird in der Garbe-Aland-Niederung ein ehrgeiziges Hochwasserschutzprojekt in die Tat umgesetzt.

06.07.2017, 23:01

Wanzer l Rund fünf Millionen Euro lässt sich das Land das Aland-Überleitungsbauwerk bei Wanzer kosten, das weiten Teilen der Gemeinde Zehrental im Zusammenspiel mit dem rund zwei Kilometer flussabwärts entfernten Alandabschlussbauwerk, deutlich mehr Sicherheit vor künftigen Fluten bieten soll.

Während das Anfang der 1990er Jahre fertig gestellte Abschlussbauwerk im Ernstfall zurückstauendes Elbewasser von der Niederung fernhält, ist der Überleitungsbau dafür gedacht, dann das Aland-Wasser aus einem Einzugsgebiet von knapp 2000 Quadratkilometer kontrolliert über die Seege, den Gartower sowie den Laascher See auf niedersächsischer Seite wieder in die Elbe abließen zu lassen. Und das ohne Pumpen nur mit Hilfe der Schwerkraft. Etwa 1,5 Meter Gefälle auf rund 15 Stromkilometer machen das letztlich möglich.

Neu ist die Idee nicht. Erste Pläne wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts geschmiedet. Doch weil das Vorhaben viel Geld kostet und es Länder übergreifend organisiert werden musste, gab es viele Weichen zu stellen. Dass die Niedersachsen inzwischen hinter dem Bau stehen, weil sie die Fluten bei einem Hochwasser lieber dosiert (bis zu 60 Kubikmeter pro Sekunde sind machbar) als mit voller Wucht abbekommen wollen, bewiesen die Verantwortlichen, als sie beim ersten Spatenstich vor knapp 20 Monaten Flagge zeigten.

Die schwierigsten Arbeiten scheinen mit der Fertigstellung der 25 Meter breiten und 7,5 Meter hohen Betonkonstruktion Geschichte zu sein. Spundwände sorgen für die Abdichtung bis zu gewachsenen Lehmschichten und verhindern so künftig das seitliche Unterspülen der Konstruktion.

Der Osterburger Flussbereichsleiter des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Hans-Jörg Steingraf, ist guter Dinge, dass das Überleitungsbauwerk planmäßig Ende des Jahres seiner Bestimmung übergeben werden kann. Jetzt gilt es, die vier Stahltore zu installieren und das Gebäude zu errichten, in dem die Steuerung untergebracht wird. Logistisch aufwändig dürfte es noch einmal werden, das Bauwerk in den Alanddeich einzubinden. Dafür müssen rund 12.000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Flussabwärts können die Schutzwällen so bleiben. Sie wurden vor 15 Jahren bereits mit Blick auf die neue Konstruktion angelegt.