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Hoffest Töpferin lebt gern in Berge

Töpferin Astrid Reichhardt lebt seit zehn Jahren in Berge. Den Umzug in das Dorf hat die vormalige Hamburgerin nie bereut.

Von Karina Hoppe 30.03.2017, 23:01

Berge l Es beginne schon mit dem Aufstehen. Oder besser danach, wenn Astrid Reichhardt für eine halbe bis dreiviertel Stunde mit dem Hund rausgeht – zum Walken. Der erste Blick aufs offene Feld und die 59-Jährige hält erstmal inne. „Ich atme dann bewusst dreimal tief durch, genieße diese Natur, die Ruhe.“ Und wenn der Kopf zu toben beginnt, zwinge sich die vormalige Hamburgerin dazu, nur zu hören und nur zu fühlen. Achtsamkeit heißt das Zauberwort. Naja, und eben „zehn Jahre“.

Dass Astrid Reichhardt samt Mann so lange in der Wische wohnt, nimmt sie zum Anlass für das nunmehr vierte Hoffest: am Sonnabend, 29. April, ab 10 Uhr bei ihr in der „Drachentöpferei“, Lindenstraße 21. Dank hohen bunter Säulen und sonstiger Töpferfiguren vorm Haus ist selbiges sehr gut zu finden. Die Bergerin kündigt ein Rahmenprogramm an: So sollen weitere Künstler das Hoffest bereichern: Katrin Magin mit ihrem Glasschmuck ist angekündigt, die Berger Spinnstube und laut Wunsch auch noch Gefilztes und ein Holzkünstler. Interessenten können sich gerne melden. Ponyreiten mit „Pferdeerlebnis Elbstern“ aus Berge, ein Auftritt der Werbener Kita Storchennest, Angebote des Vereins „Werben für Kinder“, eine kleine Oldtimershow sowie Musikalisches von Anne Flach stehen ferner auf dem kleinen Einladungsplakat. Und Astrid Reichhardt freut sich schon auf den Tag, wenn auch vorher noch einiges zu räumen sein wird. „Aber meine Familie ist ja da.“ Will sagen, dass alle vier Kinder der Reichhardts, die zum größten Teil in Hamburg wohnen, beim Hoffest ordentlich mit zupacken werden. Berge sei auch „ihrs“, wenn 2007 beim Umzug auch nur das Nesthäkchen mit kam. Auf der Suche nach einem Grundstück auf dem Land mit mindestens einem Hektar Land für die Pferde waren die Reichhardts nach vier Jahren der Suche rein zufällig auf Berge gestoßen. Nicht erst seit gestern sagtAstrid Reichhardt: „Das war die beste Entscheidung, die wir in unserem Leben treffen konnten.“ Da gebe es kein Wenn und Aber. „Das stht außer Frage.“

Was ist es? „Die Ruhe“, sagt Astrid Reichhardt noch einmal. Wobei, eigentlich das Wahrnehmen der Geräusche, die die Natur macht. „Das ist wunderbar.“ Dass so manch Passant auch heute noch denkt, die Töpferei sei gleichzeitig ein Reiterhof, nehmen die Reichhardts mittlerweile gelassen. „Aber die Pferde sind wirklich nur mein Hobby.“ Zwei Friesen, um genau zu sein. Die Töpferei werfe immerhin soviel ab, dass die Familie sich die Pferde leisten könne. Ihr Mann Ulrich Reichhardt ist Rentner, auch er hat auf dem Gehöft immer sein Tun.

Astrid Reichhardt ist gelernte Einzelhandelskauffrau, auf die Töpferei kam sie erst später. Mit ihr auch auf den Drachen, den sich die Bergerin von der Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke abgeguckt hat. „Wir kennen uns, waren in Hamburg öfter miteinander spazieren.“

Noch etwas? Hunde spielen im Reichhardt-Leben nach wie vor eine große Rolle. Statt vorher Bullterrier will die Familie nun Whippets züchten. Und Möpse haben sie auch noch.

Wer filzt, arbeitet mit Holz oder möchte sich gern anderweitig mit einem Stand beim Hoffest einbringen?

Die Reichhardts freuen sich: Telefon 0172/4 22 73 69.