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Imkertreffen Ohne Insekten geht es nicht

Der Bericht des Vorstandes vom Imkerverein Seehausen wurde vorgelegt. Große Sorgen bereiten die landesweiten Verluste von Bienen.

Von Jörg Gerber 26.03.2017, 23:01

Seehausen l „Hoffentlich haben die Bienen den Winter gut überstanden“. So eröffnete Dieter Zmyrek den Bericht des Vorstandes des Imkervereins Seehausen. Der Grund zur Sorge ist berechtigt. Über die Vereinsgrenzen hinaus habe das immerhin bei 50 Prozent der Imker nicht so recht geklappt. Landesweit, so Smyrek, würden die Verluste, die dann auch von den Imker gemeldet wurden, bei 23,3 Prozent liegen. Der Seehäuser Verein selbst sei mit 26 Prozent betroffen.

In fast allen Fällen sei die Varroamilbe die Ursache für diese Verluste. Der Vorsitzende mahnte die anwesenden Imker deshalb auch konsequent und lückenlos die Völker untersuchen zu lassen. Mittel und Methoden würde es dann genug geben, die helfen. Die Diagnose und ein angepasstes Behandlungskonzept würden letztendlich auch zum Erfolg führen und das in jedem Jahr.

Der Vorsitzende mahnte weiter an, dass Imker, die ihren Bestand aufstocken wollen, sich nicht verleiten lassen sollten, Bienen aus Italien zu kaufen. Vor allem habe sich in Süditalien der Beutekäfer, ein meldepflichtiger Parasit angesiedelt. Ein Käfer, der ohne weiteres große Strecken zurücklegt und damit also auch ein großes Verbreitungspotenzial besitzt. „Bienen von Imkern kaufen, die wir kennen, dann liegen wir richtig“, so Smyrek. Über weitere Vorsorgeuntersuchungen, beispielsweise zur Amerikanischen Faulbrut und über den Vorgang dazu informierte er weiter bis er dann zum Verein selbst kam.

Im Vorstand, der sechs Leute umfasst, habe es Veränderungen gegeben. Schriftführer Andreas Fricke sei krankheitsbedingt ausgeschieden. Seinen Posten habe Reinhard Rundstedt übernommen, der Vorstand sei so arbeitsfähig und sollte auf der Versammlung auch bestätigt werden. Nachdem in diesem Jahr noch vier Mitglieder aufgenommen werden konnten, sind derzeit 67 Imker im Verein organisiert. Das Durchnittsalter liegt bei 58 Jahren. Insgesamt werden 563 Völker von den Seehäusern betreut was einen Schnitt von 8,94 Völker je Imker macht. Damit liegen die Seehäuser über dem Landesdurchschnitt der 7,9 Völker pro Imker beträgt.

Erfreulich sei, so Smyrek weiter, dass der Verein jetzt auch im Internet einen Auftritt habe. Dort werde der Verein vorgestellt, und es gebe Informationen und Mitteilungen. Unter anderem sei auch eine Marktseite eingerichtet worden, auf der gehandelt oder verkauft werden könne. Der besondere Dank des Vorsitzenden ging dabei an Imkerin Kathrin Müller die diese Internet-Seiten angelegt hat.

Nachdem im 2016 keine Vereinsreise gemacht wurde, sollte das in diesem Jahr wieder passieren. Der Vorsitzende rief die Anwesenden auf, attraktive Ziele zu nennen, die einen Besuch wert sind. Auch soll es am 8. Juli 2017 wieder einen Tag des Imkers im Jagdzentrum auf Barsberge geben. Dazu ist ein Jungimkerlehrgang geplant. Außerdem sollen die Seehäuser Imker zum Stadt- und Spargelfest vom 12. bis zum 14. Mai in Osterburg einen Stand besetzen und dort Bienenprodukte anbieten. Abschließend forderte Smyrek alle Imker auf, sich für eine bessere Umwelt zugunsten der Bienen einzusetzen: „Unsere Insekten kommen ohne den Menschen aus, aber der Mensch nicht ohne Insekten!“