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Industriegebiet Stadt will Graepel nicht im Weg stehen

Das Seehäuser Unternehmen Graepel will expandieren. Die Stadtväter wollen den Plänen des Stahlbauers nicht im Weg stehen wollen.

Von Ralf Franke 24.11.2016, 17:00

Seehausen l Graepel ist ein bekanntes Unternehmen in der Region und gilt zudem als der größte Arbeitgeber in Seehausen. Die Stahlbaufirma, die nach der Wende den Traditions­betrieb STUV übernommen hatte, trägt sich schon länger mit Expansionsplänen und will jetzt zumindest bei der Planung offenbar Nägel mit Köpfen machen.

Das Stahlbauunternehmen hat bereits vor einiger Zeit einen Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplanes für eine Erweiterung des betreffenden Industriegebietes im Süden der Alandstadt gestellt, das mit Genehmigung der Stadt auch den Namen der Firma trägt, um so die Ausschilderung an der Bundesstraße 189 zu ermöglichen. Was für die Stadtväter kein Problem war, weil Graepel der einzige Investor auf der Fläche ist (wir berichteten).

Das Verfahren für den so genannten F-Plan läuft bereits unter der Regie der Verbandsgemeinde, in deren Zuständigkeit das Prozedere fällt. Um Zeit zu sparen, hat Graepel im Oktober schon einmal mündlich den Antrag gestellt, einen Bebauungsplan für die zusätzliche Fläche zu erarbeiten. Nicht nur wegen der Zeitersparnis, sondern auch, um der in diesem Fall zuständigen Hansestadt die Kosten zu ersparen, hat die kommunale Gemeinschaftsverwaltung einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan empfohlen, den der Investor finanzieren müsste.

Bevor der Stadtrat das letzte Wort hat, stimmten die Mitglieder des Bauausschusses am Mittwoch über den vorhabenbezogenen B-Plan des Industriegebietes Graepel ab. Das geschah am Ende einstimmig, weil sich die Kommunalpolitiker der Bedeutung des bundesweit tätigen Unternehmens bewusst sind und weil sich die Stadträte vor Jahren schon einmal positiv zu den Plänen des Stahlformers und- veredelers positionierten. Welche Pläne Graepel im Detail hegt, ist noch nicht bekannt. Die Verantwortlichen, so Bauamtsleiter Guido Mertens, werden sich wohl auch noch so lange bedeckt halten, bis Planungssicherheit herrscht. Bekannt ist indes, dass Graepel sein Areal um rund zehn Hektar vergrößern und damit in etwa verdoppeln will und dafür auch Flächen von der Stadt erwerben muss.

Die ursprünglich angedachte Spiegelung des Geländes parallel zur alten Bundesstraße in Richtung Süden ist vom Tisch. Das künftige Firmengelände soll mit der Erweiterung eine L-Form bekommen, was den Nebeneffekt hätte, dass das Werks-Areal künftig bis an die B 189 reichen würde. Die neue B 190 wäre im Fall der Fälle auch nur einen Steinwurf weit weg. Vorher sollte der künftige Autobahnzubringer die wichtigere Rolle für das Unternehmen spielen.

Das Wasser- und Naturschutzgebiet wären für die Expansionspläne wohl kaum hinderlich, weil auf der neuen Fläche nicht mit für die Umwelt gefährlichen Stoffen wie bei der Verzinkerei hantiert, sondern „nur“ Blech geformt und gelagert werden soll, ließ der Bauamtsleiter wissen, ohne den späteren Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange vorgreifen zu wollen.