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Internet Kommunalpolitik wird transparenter

Nach vielen negativen Kritiken gibt es von der digitalen Seehäuser Rathausfront auch Positives zu vermelden.

Von Ralf Franke 17.06.2016, 01:01

Seehausen l Dass die Internetseiten der Verbandsgemeinde Seehausen in Sachen Layout und Funktionalität für die Einwohner, aber auch für Ausflügler und sonstige Besucher nicht das Gelbe vom Ei sind, ist bekannt. Daran wird sich vorerst auch nichts ändern, weil Stadt und Verbandsgemeinde auf Fördermittel für die Belebung des Tourismus‘ hoffen, mit denen auch der virtuelle Auftritt der Kommune aufgepeppt werden soll. Zumindest auf dem Papier hat die Arbeitsgruppe Kultur da schon einiges in petto (wir berichteten).

Aber es gibt trotzdem Fortschritte aus der digitalen Verwaltungswelt am Aland zu vermelden, die vor allem kommunalpolitisch interessierte Bürger und die Gemeinderäte interessieren dürfte. Denn: So ziemlich alles, was Sitzungstermine, Sitzungsprotokolle, Tagesordnungen, Beschlussvorlagen sowie -begründungen und dergleichen betrifft, ist seit kurzem auf den Internetseiten der Verbandsgemeinde Seehausen unter dem Button Politik beziehungsweise Ratsinformationsdienst zu finden. Kurz vor dem letzten Schritt zum Startfenster mit dem Terminkalender trennen sich die Wegen von Bürgern und gewählten Vertretern. Letztere haben – übrigens auch erst seit gut einer Woche – einen passwortgeschützen Zugang, um zusätzlich Informationen für die nicht öffentlichen Sitzungsteile einzusehen.

Das Praktische ist, dass es nahezu von jeder Stelle des virtuellen Kalenders und seiner Unterseiten wieder Verlinkungen zu verwandten Themen gibt. Und: Tagesordnungen sowie Beschlussinformationen werden nicht kurz nach der Sitzung wieder aus dem Netz genommen, sondern sind auch weiter abrufbar. Dass die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle immer ein paar Wochen hinterherhinkt ist nicht zu ändern, weil die Papiere erst in einer der folgenden Sitzungen vom betreffenden Rat oder Ausschuss abgesegnet werden müssen. Das heißt, wer ganz aktuell informiert sein will, muss sich schon selbst zur betreffenden Sitzung bemühen.

Die Seiten aktuell und fehlerfrei zu gestalten ist ein verwaltungstechnischer Kraftakt, der auch für die betreffenden Mitarbeiter in der Form noch Neuland ist, bestätigt Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth auf Nachfrage, der mit der Neuerung aber noch nicht das Ende des Papierkrieges kommen sieht. Zum einen wollen viele Kommunalpolitiker einen Beschluss noch in der Hand halten. Außerdem sei ein umfangreicher Haushaltsplan analog übersichtlicher als in digitaler Form.