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Kaninchenzüchter Wehmütige Blicke zur Musikmarkthalle

Osterburgs organisierte Kaninchenzüchter kamen zur Jahreshauptversammlung zusammen. Dort avancierte auch die Musikmarkthalle zum Thema.

Von Frank Schmarsow 13.02.2017, 14:36

Osterburg l Weil sich die Kommune offenkundig mit Verkaufsabsichten der Musikmarkthalle trägt, stellen sich die organisierten Kaninchenzüchter der Biesestadt auf den Abschied ihres angestammten Schaustandortes ein. Und setzen dabei auch auf die Unterstützung von Nico Schulz. Der Verein will den Bürgermeister einladen, um mit ihm Möglichkeiten für ein neues Ausstellungsojekt zu erörtern, wurde während der Jahreshauptversammlung am Freitagabend deutlich. Ob die Musikmarkthalle für die Züchter tatsächlich zur Tabuzone wird, bleibt aber abzuwarten. Bürgermeister Nico Schulz bestätigte zwar, dass eine Interessenbekundung zum Ankauf des Komplexes Großer Markt 14/15 im Rathaus vorliegt und ernsthaft geprüft werde. Dabei bleibe es aber ein Ziel der Kommune, die Nutzung der Musikmarkthalle für öffentliche Veranstaltungen auch für die Zukunft zu sichern. Selbst wenn der Bedarf dafür zuletzt gering gewesen sei, 2016 habe es lediglich vier öffentliche Veranstaltungen gegeben.

Abseits vom Thema Musikmarkthalle nutzten die Züchter ihrer Jahreshauptversammlung auch dazu, auf 2016 zurück zu blicken. Den Tätigkeitsbericht des Vorstandes gab Schriftführer Dieter Schott. Dem zufolge seien die sechs monatlichen Mitgliederversammlungen durch eine rege Beteiligung gekennzeichnet gewesen. Zu diesem Interesse der Zuchtfreunde daran hätten auch die beiden Tierbesprechungen sowie drei Fachvorträge der Tierärztin Anna Himmel und Vorträge von Vorstandsmitgliedern, zum Beispiel die Umstellung von Winter- auf Sommerfütterung, beigetragen.

Schott bedauerte, dass an einem Züchtertreffen, zu dem der Kreisverband Jerichower Land eingeladen hatte, er als Einziger den Osterburger Verein vertreten hätte. „Mehr als 70 Zuchtfreunde waren aus benachbarten Vereinen angereist“, berichtete er. „Unter anderem hatten vier Preisrichter Ausstellungsbedingungen erläutert und Tiere wurden probeweise bewertet, also Dinge, die wir auch bei Ausstellungen beachten sollten.“

Die eigene Vereinsausstellung im Rahmen der Kreisjungtierschau während der Tier- und Gewerbeschau in Krumke im vergangenen Sommer sei der Höhepunkt im Züchterjahr 2016 gewesen, führte Schott weiter aus. „34 Aussteller aus dem Bereich des Kreisverbandes zeigten mehr als 5000 Besuchern insgesamt 216 Tiere in 23 Rassen und 18 Farbschlägen.“

Im vergangenen Februar hatte man einen neuen Vereinsvorstand gewählt. Vorsitzende wurde Christine Langnäse. Doch schon im Herbst hatte man feststellen müssen, dass sie, so Schott, „ihrer Funktion aus organisatorischen und privaten Gründen nicht mehr voll gerecht werden konnte“. So übernahmen einstimmig ihr bisheriger Stellvertreter Gerald Spring den Vorsitz, Kassenwart Dorina Bremer zusätzlich die Stellvertreterfunktion. Schriftführer und Berater ist weiterhin Dieter Schott, Zuchtwart Grit Lorenz und Tätowiermeister Lothar David.

Für dieses Jahr sind mehrere Vorträge angekündigt. Bereits am 10. März werden Gerald Spring zur Futterumstellung, Lothar David über die Kennzeichnung von Jungtieren und Tierärztin Anna Himmel über die Kaninchenseuche RHW Typ 2 referieren. Auch die nächsten Monate sind mit Vorträgen gespickt, zum Beispiel über die Ertüchtigung von Jungtieren für die Ausstellung (Lorenz), Stallkrankheiten (Himmel), Augenkrankheiten bei Kaninchen (Lorenz) und eine Tiervorstellung: Der 11-jährige Jungzüchter Jan Wallstabe aus Ziegenhagen wird am 12. Mai seine Tiere der Rasse Helle Großsilber präsentieren.

Am 10. Juni sind bei allen Zuchtfreunden Stallbegehungen vorgesehen, am 26. August, in Vorbereitung der Vereinsschau (16. September) eine Tierbewertung bei Lothar David in Flessau, zu der der Preisrichter Detlef Krause aus Bismark eingeladen wird. Schott und David werden in der letzten diesjährigen Mitgliederversammlung Vor- und Nachteile von Wurfkisten erläutern. Ein geselliges Beisammensein beim Kegeln oder Bowling mit Partnern soll am 17. November das Arbeitsjahr des Vereins beschließen.