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Kleingartenverein Altersstruktur bereitet Sorge

Die Mitglieder des Osterburger Kleingartenvereins "Zur Erholung" kamen am Freitag zur Jahreshauptversammlung zusammen.

Von Frank Schmarsow 19.02.2017, 17:00

Osterburg l Viel Positives, aber auch Kritikwürdiges hatte Vorsitzende Heike Peters den Mitgliedern des Kleingärtnervereins „Zur Erholung“ zu berichten. Peters steht seit einem Jahr an der Spitze des Vereins, der in dieser Zeit einen spürbaren Aufwind erlebte.

Das konnte auch der Gast der Versammlung, der Vorsitzende des Kreisverbandes Stendal der Gartenfreunde Manfred Meckel, nur unterstreichen. „Euer gutes Abschneiden beim Kreiswettbewerb 2016 mit dem 2. Platz im Landkreis sollte euch Mut für die Bewerbung am Landeswettbewerb machen“, sagte er. „Wir haben sie an den Landesverband weitergereicht, aber noch keine Rückmeldung bekommen. Unsere Unterstützung habt ihr. Ihr seid der einzige Verein, in dem das Vereinsleben klappt. Und ich bin froh, das es mit dem neuen Vorstand so gut klappt. In einen Verein, in dem Leben ist, werden auch Leute gehen. Und in der Zusammenarbeit mit jungen Leuten wird man sicher von Fall zu Fall Kompromisse finden müssen – schon, um den Leerstand zu minimieren.“

Die Stadt stiftete auf Meckels Betreiben einen Wanderpokal für den besten Kleingartenverein in Osterburg. Heike Peters dazu: „Ich hoffe, dass auch dieses Mal viele Mitglieder beim Gartenwettbewerb mitmachen, um den Pokal zu verteidigen.“

Die Vorsitzende ließ noch einmal das Gartenjahr Revue passieren. Von den 138 Gärten werden 109 von 102 aktiven Mitgliedern bewirtschaftet, sieben davon als Zweitgärten. Außerdem wurden für einige leer stehende Parzellen unter den Mitgliedern Gartenpaten gewonnen, die sie in Ordnung halten, bis sie neu verpachtete werden.

Im vergangenen Jahr wurden sieben neue Mitglieder aufgenommen. Zehn unbewirtschaftete Gärten wurden zu Grünanlagen, Blumenareale und Streuobstwiesen umgebaut. Mit Säumigen bei der Pachtzahlung wurden Ratenzahlung vereinbart, so dass die Zahl der Schuldner stark rückläufig sei.

Von März bis Oktober fanden monatlich je ein Arbeitseinsatz an den Gemeinschaftsanlagen statt, der erste in Vorbereitung des traditionellen Osrterfeuers. Neue Wegeschilder und Schaukästen wurden angefertigt, Parzellen numeriert und noch manch anderes getan. Laut Vereinsstatut hat jeder Gartenfreund bzw. -freundin fünf Arbeitsstunden im Jahr zu leisten. „Viele Mitglieder waren mehr als fünf, manche sogar zehn, 20, 30 und mehr Stunden für unseren Verein tätig“, lobte Peters. Ihnen galt eine Dankeschön-Veranstaltung. Wer sich vor den Einsätzen drückte oder zeitlich verhindert war, wurde zur Kasse gebeten.

Aus Anlass der runden Geburtstage der Anlagen „Abendfrieden“ und „Am Bültgraben“ fand „in sehr guter Koloperation mit der Wirtin unserer Vereinsgaststätte ein großes Sommerfest statt“ an dessen Vorbereitung viele Mitglieder beteiligt war. Zu den Gästen gehörte Bürgermeister Nico Schulz, der als Geschenk ein Kirschbäumchen mitgebracht hatte“ rief Peters diesen Höhepunkt des Vereinslebens in die Erinnerung zurück. Und noch etwas ist auf „ihrem Kompost gewachsen“: In der Winterzeit treffen sich Gartenfreundinnen an einem Nachmittag in der Woche bei Kaffee und Kuchen in der „Moritzburg“ zu Handarbeiten, Gesellschaftsspielen und Klönen und genießen die Gastfreundschaft der Gastwirtin. Das sei eine schöne Gewohnheit geworden, sagte Peters, und auch Gelegenheit, manches Vereinsproblem zur Sprache zu bringen.

Als „sehr bedenklich“ bezeichnete sie die Altersstruktur im Verein. „Wir müssen vor allem jungen Familien eine Chance geben, in ihnen die Lust auf die Arbeit in einem Kleingarten wecken und damit die Freude am Anbau von Obst und Gemüse“, machte sie deutlich. „Ein Kleingarten soll ein ort der Erholung sein; er bietet Raum für Geselligkeit und zum gefahrlosen Spielen für die Kinder, die auch auf spielerische Weise die Natur kennen lernen und erleben.“