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Konzert Das Leben berühren und sich berühren lassen

Die Liedermacherin Marion Seibert sang Mittwochabend am Seehäuser Umfluter.

Von Walter Schaffer 17.06.2016, 14:59

Seehausen l Zwischen der Seehäuser Stadtinfo und dem Caravan-Stellplatz befindet sich das „Grüne Klassenzimmer“, das unter der Regie von Schülern der Winckelmann-Gemeinschaftsschule gestaltet und erhalten wird. Das Klassenzimmer war Ort für eine Auftaktveranstaltung, die eine Gruppe von Bürgern der Hansestadt organisiert hatte.

Weder Institution noch Verein stehen dahinter, sondern nur Bürger aller Altersklassen, die das kulturelle Leben im öffentlichen Raum unterstützen wollen. Sie sehen sich dabei nicht in Konkurrenz zu anderen organisierten öffentlichen Veranstaltungen. Deshalb, so Tobias Spillner als einer der Initiatoren, sollen die einmal monatlich stattfindenden Zusammenkünfte mit wechselnden Inhalten auch nicht an den Wochenenden stattfinden.

Zu der ersten Veranstaltung in diesem Rahmen hatten die Organisatoren die Gitarristin, Sängerin und Liedermacherin Marion Seibert eingeladen. Seit kurzer Zeit hat sie ihren Wohnort aus Hessen in die Altmark nach Kossebau verlegt. Neben einer Schreinerlehre, einem Jurastudium und dem Abschluss in Sozialpädagogik blieb die Liebe zur Musik auf vielfältigste Weise präsent.

Nachdem ihre beiden Söhne längst flügge sind, wurden für sie Reisen und Musik sehr wichtig. „Unterwegs sein und Musik machen ist für mich eine ständige Neuorientierung und Inspiration. Bei sich zu sein und doch das Gewohnte immer wieder verlassen, sich dem Neuen ausliefern, neugierig bleiben, das Leben berühren und mich berühren lassen, das ist für mich lebendig sein.“

Im Vorfeld des Konzertes hatten Helfer die technischen Voraussetzungen geschaffen und ein kleines Buffet aufgebaut, an dem man sich bei einer Kasse des Vertrauens in Form eines Hutes, bedienen konnte. Bereits zu Beginn des Konzertes mit Rock, Pop, Oldys, Country sowie Songs aus den aktuellen Charts und den eigenen Alben gingen die Blicke der zeitweise über 50 Besucher gen Himmel, denn dort braute sich die nächste Regenfront zusammen. Aber Petrus hatte ein Erbarmen, denn eine Stunde lang konnte die Sängerin mit ihrer kraftvoll, melodisch-einschmiegsamen Stimme den Beifall ihrer Zuschauer genießen. Unter den Gästen war auch die Seehäuser Erzieherin Katja Steinke, die mit den unbegleiteten minderjährigen Asylbewerbern aus Afghanistan und Somalia diesem Konzert beiwohnen wollten. Der Erfolg dieser Auftaktveranstaltung will für die Akteure Ansporn sein, an einem anderen Ort im nächsten Monat in Seehausen eine Neuauflage zu wagen.