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Konzert Posaunenchor Seehausen wird 40 Jahre alt

In wenigen Tagen kann der Seehäuser Posaunenchor auf 40 erfolgreiche Jahre zurückblicken. Das wird gefeiert.

Von Walter Schaffer 23.11.2016, 17:00

Seehausen l Posaunenchöre haben ihre Wurzeln meist in der „Erweckungsbewegung“ des 19. Jahrhunderts. Derzeit sind deutschlandweit rund 120 000 Bläser in fast 7000 Posaunenchören erfasst. Wie weit die Geschichte des ersten Seehäuser Posaunenchores zurückreicht, ist nicht mehr bekannt. Auf jeden Fall, so Ex-Kantor Friedemann Nitsch, muss es vor Gründung der DDR schon einen gegeben haben. Dies brachte er schon vor Jahren von Rudi Jordan, der bei der Wasserwirtschaft arbeitete, in Erfahrung.

Ende der 1960er Jahre gab es dann einen Bläserkreis unter der Leitung von Helmut Raabe, zu dem unter anderem Jürgen und Günther Haut, Thomas Korte, Herrmann Unger, Willi Deutsch sowie Rudolf Preuss gehörten. Sie spielten damals alle nach Grifftabellen. Das Repertoire bestand aus einigen Standardstücken.

Nach seinem Studium war Friedemann Nitsch kurze Zeit als Posaunenwart beim Posaunenwerk der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen angestellt, bevor er in Seehausen Kantor wurde. Bei seiner Einberufung zum Wehrdienst lehnte er den Dienst mit der Waffe ab, weil er das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. In der Zeit als Bausoldat reifte sein Entschluss, nach der Entlassung aus dem Wehrdienst einen neuen Bläserchor zu gründen. Mit einigen interessierten Mitstreitern gab es dann 1976 das erste Konzert als Adventsmusik in der katholischen Kirche. Zu den damaligen Gründungsmitgliedern zählten neben Friedemann Nitsch und seiner Frau Elisabeth auch Dietrich Holzäpfel, Johannes Seidenberg (Kinder-und Jugenddekan) sowie Axel Glimm. Mit Proben, Auftritten, Jungbläserausbildung und viel Beifall ging die Arbeit nahtlos weiter.

Der Bläserchor hat derzeit 14 Mitglieder vom Schüler bis zum Rentner. Zwei Jugendliche, Susanne und Sabine Buchner, sind noch in der Ausbildung. Wöchentlich kommen alle zur Probe zusammen. Interessierte Mitstreiter sind jederzeit willkommen. Der Chor wirkt bei Festgottesdiensten und Gemeindefesten in der gesamten Region mit. Er gestaltet eigene Bläserfeierstunden. Ein besonderes Anliegen der Musiker ist das Blasen im Krankenhaus und zu besonderen Jubiläen älterer Gemeindeglieder. Der Bläserchor ist Teil des Posaunenwerkes der evangelischen Kirche Mitteldeutschland und ist dem geistlichen Auftrag der Posaunenchöre, musizieren zum Lob Gottes und den Menschen zur Freude, verpflichtet.

Nachdem der Kantor Friedemann Nitsch vor etwa zwei Jahren in den Ruhestand versetzt wurde, gab er den Taktstock in jüngere Hände. Er ist sich aber sicher, dass das begonnene Werk bei seiner Nachfolgerin Sophie Charlotte Tetzlaff in guten und engagierten Händen liegt. Er selbst übernimmt neben der Arbeit im Posaunenchor auch noch die Jungbläserausbildung. Auch die neue Kantorin will mit dem Erlernen eines Blechblasinstrumentes ihr reichhaltiges Instrumentarium vergrößern.

Am 2. Advent (Sonntag, 4. Dezember), wird das Jubiläum mit einem Konzert ab 17 Uhr in der Petrikirche gefeiert. Zur Instrumentalmusik ist durchaus auch Mitsingen angesagt. Zum Schluss werden alle Bläser, auch die Ehemaligen, „Tochter Zion“ zu Gehör bringen. Als Gast wird der Chor aus Stendal-Röxe erwartet, der momentan von Friedemann Nitsch geleitet wird.