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Leader-Förderung Kirche ist wieder im Rennen

Nach der Stadt hat jetzt die Verbandsgemeinde Seehausen ihre 2017er Prioritätenliste für das Beantragen von Zuschüssen über das Leaderprogramm beschlossen.

Von Ralf Franke 07.10.2016, 01:01

Seehausen l Während das Projekt Türmerwohnung in den obersten Etagen der Petri-Kirche bei der Stadt vor einigen Wochen seinen ersten Platz räumen musste (wir berichteten), steht es jetzt dafür bei der Verbandsgemeinde auf der Agenda. Hinter dem Prozedere stecken keine kommunalen Querelen, sondern neue Förderbedingungen, die sich schlicht und einfach erst in jüngster Zeit ergeben haben.

Nach den gängigen Sätzen hätte der örtlichen Kirchenförderverein als Träger des Projektes mindestens ein Drittel der Gesamtkosten von rund 70 000 Euro übernehmen müssen, womit sich die ehrenamtlichen Mitstreiter um ihren Vorsitzenden Holger Eilrich momentan überfordert sehen. Anders sieht das unter den neuen Bedingungen aus, die inzwischen für besondere Denkmale und geschichtsträchtige Objekte möglich sind. Da soll die Zuschussquote 90 Prozent betragen. Unter diesen Voraussetzungen würden die Kirchenfreunde und -förderer sehr wohl wieder ins Leader-Geschehen eingreifen wollen.

Weil die Stadt ihre Liste schon im August gemeldet hat, springt nun die Verbandsgemeinde ein. Was nicht weiter weh tut, weil das Projekt für die kommunale Kasse praktisch nur ein Durchlaufposten ist.

Von dem Geld sollen Fenster, Schallluken, Decken oder die E-Anlage erneuert, Treppen aufgearbeitet, Schmiedearbeiten finanziert sowie Vogelschutznetze angebracht werden, um die Türmerwohnung touristisch zu erschließen. Die Kirche begrüßt das Vorhaben natürlich und hat mittlerweile für die Reparatur des Daches zwischen den Türmen gesorgt.

Ebenfalls auf der Liste steht der alten Grenzturm bei Bömenzien. Von einer Begeh- beziehungsweise Besteigbarkeit der Betonkonstruktion haben sich die Verantwortlichen inzwischen verabschiedet. Aber die alte Wachstation soll erhalten und zu einem touristischen Ziel mit Sitzgelegenheiten und Infotafeln ausgebaut werden. Bei letzterem sucht die Verbandsgemeinde die Kooperation mit Schulklassen, die den geschichtlichen Teil im Rahmen eines Projektes vorbereiten könnten.

Dass sich die weitere wassertouristische Erschließung des Alands in der Beschlussvorlage nicht wiederfindet, liegt einfach daran, dass die Verbandsgemeinde Seehausen mit der Einheitsgemeinde Osterburg kooperiert, die als Antragsteller für die gemeinsamen Pläne auftritt.