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Lesung Von Spargel, Liebe und Co

Das 20. Stadt- und Spargelfest ist am Mittwoch nach Krumke übergeschwappt. Dort gab sich der Club Altmärkischer Autoren die Ehre.

Von Frank Schmarsow 11.05.2017, 18:00

Krumke l Die Autoren würzten im Kavaliershaus das Spargelgericht „Tagliatelle mit Mais-Poularde und zweierlei Spargel, dazu passender Weißwein“ mit Liedern, Gedichten und kleinen Geschichten, die irgendwie mit Spargel, Liebe und deren Beilagen zu tun hatten. Wer den Club Altmärlischer Autoren (CAA) kannte, wusste, dass Witz und gute Laune vorprogrammiert waren.

Zum Lesen beziehungsweise Musizieren angetreten waren Danuta Ahrends, Helga Albert und Bernhard Sasse sowie Thomas Stein und Edgar Kraul. Sie servierten ihre „Hausmannskost“, während Jörn Reckling aus dem „La Palma“ in Vielbaum, Kochpartner von Markus Hedermann aus Lückstedt, für das leibliche Wohl zuständig war.

Zwischen Texte und Lieder streute Danuta Ahrends einige Zitate zum Beispiel „Entweder man lebt oder ist konsequent“ (Erich Kästner), „Wer sein Leben genießt, wird bald von seiner Frau zur Rede gestellt“ (Henrik Ibsen) oder „Spargel behandelt man wie eine Frau: Vorsichtig am Kopf anfassen und feinfühlig nach unten streicheln“ (Karl-Heinz Funke).

Thomas Stein und Edgar Kraul träumten sich in ihren Liedern unter anderem in eine vergangene romantische Nachttour, an einen Abend mit allen Genüssen, erlebten einen Vorgeschmack auf den Sommer. Stein stellte die süßen Küsse einer Angebeteten in den krassen Gegensatz zum alltäglichen Kantinenfraß und erinnerte sich einstiger Zeiten am Meer mit Kormoran-Geschrei und Küssen, die nach Kattegatt schmecken.

Helga Albert beschrieb einen Sonntagmorgen im Bett mit liebkosenden Händen, sich fühlend wie auf einer Wolke schwebend, aber nur ein Traum. „Träume sind Schäume, wie das Sprichwort sagt, und kein Grund zur Eifersucht.“ Ihre Spargelgeschichte mit einer Abiturientin, die sich einer älteren Bekannten gegenüber recht unghörig benimmt, scheint aus dem Leben gegriffen zu sein. Dass das Mädchen sich dann für sein Verhalten entschuldigt, ist angesichts vieler heutiger Verhältnisse eher zweifelhaft.

Bernhard Sasse beeindruckte mit einem ganzen Schwall Wortspielereien. Das Publikum fand Gereimtes scheinbar ohne Sinn, das schließlich doch einen Sinn ergab. An einem Tisch hörte man: „Darauf muss erst mal einer kommen.“ Nun, Bernhard Sasse kam darauf. Er und Danuta Ahrends lieferten sich einen Dialog nach dem Motto Er: „Ich liebe dich.“ – Sie: „Ach so. Naja.“

Sie hatte des weiteren eine Geschichte parat von der Liebe, die durch den Magen geht, dabei alle inneren Organe des menschlichen Körpers durchläuft. Zum Schluss stellt sie deftig fest: „Entweder ist sie was fürs Herz, oder sie ist im Arsch!“

Alles in allem war es ein amüsanter Abend, den man sich zu so mancher Gelegenheit noch öfter wünschen möchte.