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Literaturtage Osterburg legt noch eine Schippe drauf

Dank eigener Veranstaltungsreihe gilt Osterburg als Literaturhauptstadt der Altmark. Jetzt legt die Biesestadt noch eine Schippe drauf.

Von Nico Maß 22.01.2016, 18:00

Osterburg l „Nach den Literaturtagen ist vor den Literaturtagen.“ Schon vor Jahren ausgesprochen, hat sich dieser Satz unter den Organisatoren längst zum geflügelten Wort gemausert. Er trifft den Nagel eben auf den Kopf, bestätigt Anette Bütow schmunzelnd. Kaum hatten die Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek und ihre Mitstreiter also den Schlusspunkt hinter die Osterburger Literaturtage 2015 gesetzt, schlugen sie die nächste Seite auf. Dabei handelt es sich um eine ganz besondere. 18 Jahre, nachdem die Stadt schon einmal Landesliteraturtage austrug, schlüpft sie erneut in die Gastgeberrolle für Sachsen-Anhalts größtes Bücherfest. Und das gleich zwei Wochen lang.

Erstmals werden die Landesliteraturtage über diesen Zeitraum veranstaltet. Das Groß­ereignis, für das inklusive Fördergelder in Höhe von 50 000 Euro ein mit 70 000 Euro dotiertes Gesamtbudget zur Verfügung steht, soll vom 19. September bis zum 2. Oktober über die Bühne gehen und deutlich mehr Veranstaltungsangebote unterbreiten als seine Vorgänger. „Bei den Osterburger Literaturtagen organisieren wir im Schnitt 40 Veranstaltungen, dieses Mal werden es 80 oder vielleicht sogar 100 sein“, sagt Anette Bütow.

Da das Land bei seinen Literaturtagen auch eigene Prämissen und Vorgaben setzt, fällt die Organisation aus dem sonst gewohnten Rahmen. Immerhin steht den Veranstaltern mit dem Geschäftsführer des Friedrich-Bödecker-Kreises, Jürgen Jankofsky, ein hilfreicher Berater zur Seite, der zudem als Kommunikator zwischen Gastgeberstadt und Land vermittelt. Zudem können die Organisatoren ab dem Mai auf personelle Unterstützung hoffen, eine entsprechende Bundesfreiwilligenstelle ist beantragt.

Die personelle Aufstockung scheint nicht nur mit Blick auf die gestiegene Veranstaltungszahl geboten. Denn ebenso vergrößert sich das Territorium, das für Veranstaltungen im Rahmen der Landesliteraturtage in Frage kommt. „Im Gegensatz zu unserer eigenen Reihe, in der wir quasi ausschließlich in der Einheitsgemeinde bleiben, kommt bei den Landesliteraturtagen das gesamte Kreisgebiet für Veranstaltungen in Frage. Dabei denken wir beispielsweise auch an Gemeindebibliotheken wie in Schollene und Kamern“, blickt Anette Bütow voraus.

Die Auswahl der Veranstaltungsorte ist aber noch Zukunftsmusik. Gleiches gilt für die Autoren. Das Anliegen des Landes, für die Literaturtage hauptsächlich Schriftsteller aus Sachsen-Anhalt ins Boot zu holen, dürften die Osterburger aber erfüllen. „Schriftsteller aus unserem Bundesland werden bei weitem überwiegen“, bestätigte Anette Bütow. Aktuell sind die Veranstalter dabei, mögliche Autoren anzuschreiben und für eine Teilnahme an den Literaturtagen zu interessieren. Danach sind die Schriftsteller gefordert, sich zu bewerben. Abschließend beantwortet werden soll die Autorenfrage im März. Dann wird eine Jury darüber befinden, welche Autoren zu den Literaturtagen eingeladen werden.

Eigene Akzente, die die Einheitsgemeinde zum Programm der Landesliteraturtage beisteuert, durchlaufen diese Prozedur aber nicht. Das gilt selbstredend auch für den Höhepunkt. Welchen literarischen Hochkaräter die Organisatoren dabei im Auge haben, lässt sich Anette Bütow nicht entlocken. Darüber werde zwar intern gesprochen, festgezurrt sei aber noch nichts, macht sie deutlich.

Mit dem Vorbereitungsstand ist die Osterburger Bibliothekschefin zufrieden. „Wir liegen im Zeitplan.“ Letzterer setzt auch ein Datum, an dem das Programm und der Ablauf der Landesliteraturtage stehen sollen. „Ende Juni beginnen die Sommerferien. Dann wollen wir alles soweit fertig haben“, kündigt Anette Bütow an. Dieser vermeintlich frühe Termin sei für die Fertigstellung der Plakate und Programmhefte wichtig. Mit ihnen wollen die Organisatoren ab Sommer möglichst landesweit auf Sachsen-Anhalts Bücherfest in Osterburg aufmerksam machen.