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Marschmusik Spielmannszug braucht Verstärkung

Die Akteure des Spielmannszuges der Feuerwehr Seehausen plagen Nachwuchssorgen. Vor allem Flötenspieler werden gesucht.

Von Ralf Franke 12.11.2016, 00:01

Seehausen l Dass eine Freiwillige Feuerwehr neben Dieselmotoren und Martinshörnern über einen weiteren Klangkörper verfügt, ist eher die Ausnahme. Die Seehäuser können sich indes seit einigen Jahren mit einem Spielmannszug schmücken. Das Ensemble unter der Leitung von Kai Trafnik wurde 2011 gegründet. In Hochzeiten widmeten sich schon 20 Hobby-Musiker insbesondere dem Einstudieren von Marschmusik. Derzeit leidet die Truppe etwas unter Nachwuchsmangel. Was wiederum nicht so ungewöhnlich ist. Vor allem in der ausbildungs- und studierfähigen Jugendabteilung gibt es durch Wegzug immer eine gewisse Fluktuation. Davon können auch die aktiven Einsatzkräfte über die Jahre ein Lied singen.

Doch wer beim Spielmannszug mitmachen will, muss weder Hilfs- und Löscheinsätze absolvieren (verboten wäre das ab einem gewissen Alter und bei der entsprechenden Ausbildung allerdings nicht), noch Lieder singen (jedenfalls nicht bei Auftritten). Und was die wenigsten wissen, die bei der Musik von Spielmannszügen am Straßenrand gern mal im Takt mitwippen: Man muss nicht einmal Noten können, weil die Lieder bei Bedarf auch nach einem Punktesystem einstudiert werden. Ein gewisses Taktgefühl wäre allerdings nicht von Nachteil. Vor allem Querflötenspieler und -spielerinnen könnten die musizierenden Blauröcke in ihren Reihen momentan gut gebrauchen.

Apropos Blauröcke: Die Spielmannskleidung bekommen die Akteure unter anderem ebenso gesponsert wie die Instrumente, was nicht zuletzt einem aktiven Feuerwehrförderverein zu verdanken ist. Selbst von Beiträgen blieben künftige Spielmänner und -frauen verschont. Die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Seehausen ist dagegen Pflicht, was allerdings rein versicherungstechnische Gründe hat. Ein Ausstieg ist jederzeit und ohne Angabe von Gründen möglich, erklärt Stadtwehrleiter Enrico Schmidt, der als eines der älteren Semester im Ensemble von Anfang an mit gutem Beispiel trommelnd voran marschiert.

Der zeitliche Aufwand für das gemeinsame Musizieren, so Schmidt weiter, hält sich in Grenzen. Geprobt wird montags für rund anderthalb Stunden ab 18.30 Uhr im Gerätehaus. Für Auftritte kommen zum Beispiel der Umzug zum 1. Mai oder runde Jubiläen und Geburtstage der Feuerwehrmitglieder in Frage und bei Bedarf Auswärtsspiele bei Dorffesten oder so. Acht bis zehn Termine kommen erfahrungsgemäß übers Jahr zusammen.

Die Spielmannsleute sollten nicht viel jünger als zehn Jahre sein. Nach oben gibt es allerdings keine Grenzen.