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MinisterbesuchSchüler interviewen Marco Tullner

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hat am Freitag die Grundschulen in Osterburg und Flessau besucht.

Von Nico Maß 22.10.2016, 01:01

Flessau/Osterburg l „Was ist das Tolle daran, Bildungsminister zu sein?“ „Haben sie eine Ausbildung dafür?“ „Was möchten sie in ihrer Amtszeit noch verbessern?“ Das fragten Jolene Janas und Johann Moesenthin am Freitagnachmittag den Bildungsminister. Die beiden jungen Reporter aus der vierten Klasse hatten sich im Auftrag der Flessauer Schülerzeitung „Flex“ mit Marco Tullner in einen ungenutzten Unterrichtsraum zurückgezogen, um ihn dort zu interviewen. Nein, eine spezielle Ausbildung zum Bildungsminister gebe es nicht, antwortete er schmunzelnd. In seiner Funktion schätzt es Tullner besonders, in Schulen gehen und mit Kindern, Eltern und Lehrern ins Gespräch kommen zu können. Und auch auf die Frage, was zu verbessern wäre, wusste der Minister sofort eine Antwort: „Wir wollen mehr Lehrer einstellen.“

Doch dieses Ansinnen sei gar nicht so einfach in die Tat umzusetzen. Das machte Tullner, der auf Einladung von Bürgermeister Nico Schulz (CDU) nach Osterburg gekommen war und unter anderem vom Landtagsabgeordneten Chris Schulenburg begleitet wurde, auch gegenüber erwachsenen Gesprächspartnern deutlich. So habe das Land zwar die Absicht, sämtliche altersbedingt ausscheidende Pädagogen durch Neueinstellungen zu ersetzen. Die Zahl entsprechend qualifizierter Bewerber sei aber überschaubar. Noch dazu stünde Sachsen-Anhalt bei der Suche nach Lehrern im Wettbewerb mit anderen Bundesländern, die ebenfalls einstellen wollen. Als Konsequenz denke man über die Verpflichtung geeigneter Seiten- und Quereinsteiger nach. Nicht die einzige Überlegung: Die Dauer der durchschnittlich sieben Jahre währenden Ausbildung von Lehrern scheint auf den Prüfstand zu geraten. Und es ist eine neue Servicestelle angedacht, mit der das Bewerbungssystem vereinfacht und regionale Ansprechpartner geschaffen werden könnten. Schließlich stünden auch erste Gedanken im Raum, in Stendal eine Lehrerausbildung zu etablieren.

Das liegt allerdings noch in der Zukunft. Ähnlich wie der Aus- und Umbau der Flessauer Grundschule, der in diesen Tagen vorbereitet wird. Rund 2,6 Millionen Euro, davon 2,3 Millionen Euro Fördermittel vom Bund, kann die Kommune 2017 und 2018 in die Hand nehmen, um Schulgebäude sowie Sporthalle umfassend zu modernisieren und einen Funktionalneubau zu errichten, der Mensa und Schulküche beherbergen soll. Tullner informierte sich bei Schulleiter Olaf Jaensch und Bürgermeister Nico Schulz über das Vorhaben. Und wich auch einer Frage von Schulreporterin Jolene Janas nicht aus. „Können auch Mädchen Bildungsminister werden?“, wollte die junge Flessauerin wissen. Klar, machte ihr Tullner Mut. Ohnehin wäre es schön, wenn sich mehr Frauen in der Politik engagieren, fügte der Minister hinzu.