1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Ganoven im „Stubenarrest“

Mühlentheater Ganoven im „Stubenarrest“

Es geht wieder hanebüchen zu auf der Bühne des Meseberger Mühlentheaters. Die Akteure spielen „Im Knast ist (k)ein Zimmer frei“.

Von Frank Schmarsow 14.10.2016, 23:01

Düsedau l In der (fiktiven) kleinen Polizeistation im Osterburger Ortsteil Düsedau ist ein Raum schon seit Jahren ungenutzt. Früher hatte man ihn als Gefängnis genutzt und Kleinganoven darin arretiert. Dem Polizeihauptwachtmeister Jakob Ratte-Winkelbusch (Uwe Wienroth) dient die Station nicht nur als Dienstort, sondern er wohnt dort auch zusammen mit seiner Frau Uschi (Rositha Schwanke).

Weil das Zusammenleben ziemlich beengt stattfand, hatte das Ehepaar kurzerhand beschlossen, die Knastzelle in ein Wohnzimmer umzubauen. Alles ist schön – bis auf ein, wie Jakob findet, scheußliches Bild, das Uschi auf dem Dachboden gefunden hatte. Es stellt sie beide als Hochzeitspaar dar. Uschis Freundinnen vermuten, es sei ein Picasso und hätte wohl irre viel Geld gekostet und das Ehepaar hätte wohl klammheimlich in der Lotterie gewonnen, denn sonst hätten es sich wohl den Picasso und das neue Wohnzimmer nicht leisten können.

Doch der Kommissar Zufall greift ein. Der Polizeipräsident, der nur am Telefon mitspielt, erinnert sich, als der Notfall eintritt, dass alle Zellen im zentralen Gefängnis „Sing-Sing“ ausgebucht sind, an die kleine Zelle in der Polizeistation Düsedau und ordnet an, dass quasi über Nacht drei Kleinganoven – ein Heiratsschwindler mit Gaunernamen Casanova (Thomas Urbscheid), ein schwuler Taschendieb (Torsten Henschel) und ein Verkehrssünder (Ingo Schulze) für unbestimmte Zeit in dieser Zelle untergebracht werden. Verkehrssünder Herbert hat seiner Frau vorgeflunkert, er müsse zum 14-tägigen Seminar. Im Knast wird er zum Chinesen.

Für das Ehepaar Ratte-Winkelbusch bedeutet das, alles wieder rückgängig zu machen. Nun ist guter Rat teuer, zumal Uschi ihre Freundinnen vom Landfrauenverein, Doris (Marion Müller), Elli (Renate Kleszcz), Isolde (Heike Rix) und Karin (Angelika Loleit) eingeladen hat, weil ihr Treff im Krug geplatzt war. Aber woher nun die dienstbaren Geister – Koch und Kellner – hernehmen. Da kommen Jakob und Uschi auf die Idee, die Knastbrüder dafür auszugeben. Gesagt und getan. Der Irrwitz bricht sich Bahn. Dort einzusteigen, bleibt dem Zuschauer überlassen.

Regie führt Andrea Lange, Souffleuse und Beraterin ist Ensemble-Neuling Monika Knappe. Bei dieser Gelegenheit soll erwähnt werden, dass das Mühlentheater Nachwuchs sucht. Wer Lust am Theater spielen hat, möchte sich bei den Vereinsmitgliedern melden.

Für das Bühnenbild sind Torsten Henschel, Thomas Urbscheid und Ulrich Kleszcz verantwortlich. Die Arbeit an der Technik besorgt in bewährter Weise Uwe Karnstedt. „Die Auswahl der Kostüme wurde gemeinsam beraten“, sagte uns Renate Kleszcz. „Jeder hat sich privat beschafft, was er brauchte. Dabei wurde auch das Internet in Anspruch genommen.“ Man dankt auf diesem Weg den treuen Freunden und Helfern Ute Wienroth (gastronomische Versorgung), Astrid Zimmermann, Ulrich Kleszcz, Jutta und Andreas Engels sowie Gabi koschollek und Jürgen Hayn für die Vorbereitung von Saal und Bühne.