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Nach 25 Jahren Bilanz der Waldbauern bleibt positiv

Die Forstbetriebsgemeinschaft Priemern ist ein Vierteljahrhundert alt und ein Erfolgsmodel.

Von Ralf Franke 10.05.2017, 22:20

Bretsch/Priemern l Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) sind Zusammenschlüsse von Waldbesitzern mit kleineren Flächen, die so kostengünstig gemeinsam wirtschaften können. Auch die FBG Priemern ist ein Erfolgsmodell, das jetzt  25 Jahre alt wurde. Der 25. Geburtstag bestimmte auch die Jahreshauptversammlung der FBG Priemern, die mit 308 Mitgliedern inzwischen auf 4500 Hektar gewachsen ist.

Mit einem Einschlag von rund 18 000 Festmetern war es laut Katja Döge, Leiterin des Betreuungsforstamtes Nordöstliche Altmark, ein normales Jahr, zumal das Schadholz das Ergebnis mit nur etwa vier Prozent schmälerte. Der Einschlag von circa 3,9 Festmeter pro Hektar spricht für eine nachhaltige Holznutzung. Heißt: Es wächst mindestens soviel nach, wie geerntet wird. Dazu wurden Waldbaumaßnahmen, Walderneuerungen und Aufforstungen vorangetrieben. Obwohl im vergangenen Jahr keine Forstförderung gewährt wurde, führten die Mitglieder auf 18 Hektar Kulturpflegemaßnahmen durch. 17 Hektar Aufforstung und Walderneuerung seien ausbaufähig, ermutigte Katja Döge die Waldbesitzer.

Waldschutz und Schädlingsbekämpfung zum Beispiel gegen den Eichenprozessionsspinner, den Kiefernspanner oder die Nonne, waren weitere Schwerpunkte der zurückliegenden Monate. Mit Sorge betrachte man die Klimaerwärmung und die Trocken­perioden. 2016 sei da ein bedenkliches Jahr gewesen. Diese Stressfaktoren würden Auswirkungen auf die Kulturen und den gesamten Wald zeigen.

Die Mitglieder dankten den Revierleitern und dem Team des Betreuungsforstamtes für die fachliche Begleitung sowie den Unternehmern, mit denen sie im Wald zusammenarbeiten. Viel Applaus erhielten Detlef Otto (Revier Priemern), der die FBG vom ersten Tag an begleitet, sowie Burkhard Kasper, der als „Un-Ruheständler“ im Revier Arendsee unterstützt, bis ein neuer Revierleiter zur Verfügung steht. Lob auch für Rainer Moser aus Königsmark, der dem Vorstand seit 25 Jahren angehört und für die Schriftführung zuständig ist.

Die wirtschaftliche Lage der FBG erlaubt im fünften Jahr in Folge stabile Beiträge für die Mitglieder, verkündete Geschäftsführerin Yvonne Hänsel. Kritik erntete dagegen die aktuelle Forstpolitik, die insbesondere mit dem Kleinprivatwaldbesitz wenig Verständisvoll umgehe, hieß es unter anderem mit Blick auf die künftige Bezuschussung bei der Fachbetreuung. Nur durch vereinte und abgestimmte Maßnahmen, insbesondere bei Waldbau und Wiederaufforstung, können Nachteile des kleinstrukturierten Waldbesitzes ausgeglichen und eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben werden, betonte der FBG-Vorsitzende Kay Richard Landwers.

Seit vielen Jahren pflegt die FBG Priemern eine enge Zusammenarbeit mit der benachbarten FBG Osterburg und der FBG Harpe Elbe-Aland. Das ermöglicht sinnvolle, ertragreiche Waldbewirtschaftung und sichert bei ausgeglichenen, ökologischen Zielen gemeinsamen nachhaltigen Nutzen für die Region. Dass so viele Waldbesitzer in der FBG organisiert sind, zeige auf, dass in der Altmark, egal welcher Herkunft oder Größe, keiner aus der Gemeinschaft der Waldbesitzer ausgeschlossen wird. Gemeinsam treten die Zusammenschlüsse und die Waldbauern dafür ein, dass die aktuelle Forstpolitik wieder auf den gemeinsamen Weg zurückfindet, machte Kay Richard Landwers deutlich.