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Neues Projekt Krusemark hat bald eine Bücherzelle

In Hohenberg-Krusemark wird bald eine Bücherzelle stehen. Das macht der Dorfentwicklungsverein mit Unterstützung der Kaschade-Stiftung möglich.

Von Karina Hoppe 20.01.2017, 17:00

Hohenberg-Krusemark l Der „Medicus“ von Noah Gordon neben „Sissy“ und einem dicken Buch voller ukrainischer Volksmärchen – eine aktuelle Momentaufnahme aus der Bücherzelle in Groß Schwechten. Sie steht auf dem dortigen Spielplatz, ist an der Rückwand von unten bis oben vollgestopft mit Büchern und macht optisch etwas her. Bücher da, wo früher der Telefonhörer hing: Dieses besondere Angebot wird es auch bald in Hohenberg-Krusemark geben.

Dort hat sich der Dorfentwicklungsverein um eine Förderung bei der H. u. H. Kaschade Stiftung aus Stendal beworben und ebenso einen Zuschlag erhalten. Immerhin 1000 Euro kostet es, bis eine Bücherzelle steht, wie Hans-Jürgen Kaschade, Stifter und Vorstandsmitglied der gleichnamigen Stiftung informiert. Die Förderung umfasse das komplette Paket: Die 350 Kilogramm schwere, alte Telefonzelle, die allein 450 Euro kostet, das Abholen vom „Telefonzellen-Depot“ in Berlin, das Bücherregal und sogar eine Erstausstattung an Secondhand-Büchern. „Wir machen alles, bis auf das Fundament“, so Kaschade. Darum hat sich der Dorfentwicklungsverein bereits gekümmert. In Absprache mit der Gemeinde steht der Sockel am Radweg vor der ehemaligen Gemeindevertretung und wartet auf seinen Einsatz. Dieser lässt aber wohl noch ein bisschen auf sich warten. Die Liefer- beziehungsweise Bestellzeiten sind lang, so Kaschade. Die ausgedienten Telefonzellen seien nämlich deutschlandweit nach wie vor heiß begehrt. Die grauen, die die Kaschade-Stiftung für die Bücherzellen bestellt, sind dabei noch am günstigsten, „die gelben oder sogar roten um einiges teurer“.

Genau genommen handelt es sich in Hohenberg-Krusemark um die Umwandlung eines Bücherstützpunktes in Form eines Regals in die Form einer Bücherzelle. Bis jetzt stehen nämlich Secondhand-Bücher im Gebäude der ehemaligen Gemeindevertretung beziehungsweise der Gaststätte. „Aber die hat nicht mehr jeden Tag geöffnet, sodass die Bücher nicht immer zugänglich sind“, sagt Bürgermeister Dirk Kautz. Mit der Bücherzelle draußen wird dies anders sein – auch den Radtouristen fällt das Angebot dann leichter ins Auge.

Bald werden mit Unterstützung von der Kaschade-Stiftung, der Bürgerstiftung Altmark und den Bücherfreunden Stendal 30 Bücherstützpunkte in Stendal und Umgebung vorhanden sein. Neben Hohenberg-Krusemark bald auch in Darnewitz, Kläden, Schinne und der Hansestadt Seehausen.