1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Eule wacht über neuen Hingucker

Park Krumke Eule wacht über neuen Hingucker

Seit knapp zwei Wochen ist der Krumker Park um einen Hingucker reicher. Die Steine von vier Hundegräbern erstrahlen in neuem Glanz.

Von Nico Maß 16.10.2015, 20:00

Krumke l Polly, Terra und Cora, vor mehr als 100 Jahren die vierbeinigen Gefährten der damaligen Schlossbesitzer-Familie von Gwinner, waren zuletzt schon dem Vergessen preisgegeben.

„Die Steine dieser drei Vierbeiner und eines vierten, namentlich unbekannten Hundes, lagen ebenerdig. Die Inschriften waren nicht mehr lesbar. Parkbesucher nahmen die Hundegräber nicht mehr wirklich wahr. Und so kam es auch vor, dass mancher Spaziergänger achtlos über sie hinweg geschritten ist“, erzählte Karin Maaß. Dass sich die Vorsitzende der Schlossförderer ebenso wie ihre Vereinsmitglieder und viele andere Krumker über das Ende dieses traurigen Kapitels freuen kann, ist zu einem wesentlichen Anteil ein Verdienst von Dr. Friedrich Schnüber. Der Osterburger, der sich häufig und gern im Park aufhält, hatte den erbarmungswürdigen Zustand der vier Sandsteinplatten schon länger im Blick. Um dies zu ändern, nahm der Tierfreund Kontakt zum Schlossförderverein auf. „Wir waren von der Idee, die Platten auf Vordermann zu bringen und ihre Inschriften wieder lesbar zu machen, sehr angetan“, blickten Karin Maaß und ihre Vorstandskollegin Margitta Glowinski zurück.

Die Schlossförderer informierten die Stadt über die Pläne (der Park gehört der Kommune) und erfuhren auch dort kräftigen Rücken­wind. Ein erster Arbeits­einsatz im Mai diesen Jahres hatte das Freilegen und eine grobe Säuberung der Platten zum Inhalt, danach kümmerte sich Friedrich Schnü­ber um die Finanzierung der angestrebten Restaurierungsarbeiten. Der Tierfreund griff dafür in die eigene Geldbörse. Und er warb beim Osterburger Ärztestammtisch für das Projekt. Mit großem Erfolg. „Inklusive meines Beitrages kam eine Summe von 372 Euro zusammen“, freute sich der Osterburger. In dem in Geestgottberg ansässigen Handwerker Markus Goltz fand Friedrich Schnüber auch einen Fachmann, der die Steine sorgfältig restaurierte und ihre Inschrift erneuerte. „Dies betraf aber nur den noch lesbaren und erkennbaren Teil“, begründete Markus Goltz, warum der Name eines Hundes nur unvollständig wiedergegeben ist. Denn die Steine sollen authentisch bleiben. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass die Platten ihre „Narben“ in Form von Brüchen oder Rissen behielten.

Etwas völlig Neues kam bei der auch von Stadtgärtner Ulf Garlipp tatkräftig unterstützten Wiedereinrichtung der Tiergrabstelle trotzdem hinzu. Denn Markus Goltz steuerte aus dem eigenen Bestand eine Eule bei. Der aus Naturstein bestehende Vogel scheint über die Gräber zu wachen und fügt sich nahtlos in das Grab­ensemble ein. Das ist zwar klein, dennoch hat sich der an einem Hauptweg gelegene Bereich sehr schnell zu einem Blickfang entwickelt. Davon ist Stadtgärtner Ulf Garlipp überzeugt, der von „wachsendem Interesse und vermehrten Fragen von Besuchern“ berichtete. Darüber freute sich auch Nico Schulz. „Toll, was Dr. Friedrich Schnüber, Markus Goltz und der Schlossförderverein hier im Krumker Park mit der Restaurierung der vier Hundegrabsteine auf die Beine gestellt haben“, lobte der Bürgermeister.