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Rock in Räbel Tanzen und zelten an der Elbe

Mehrere Bands präsentierten sich zu Rock in Räbel. Das 10. Hof- und Scheunenfest lockt auch Ostfriesen in die Altmark.

09.05.2016, 07:00

Räbel (kop) l Es läuft eigentlich immer so ähnlich wie im Fall von Maren Rehbach (20). Sie hat eine Freundin, die ist „irgendwie verwandt mit Jochen“ (Hufschmidt) und fragte schon ganz oft, ob sie nicht mal mitkommen möchte. Nach Räbel in die Altmark, was der Studentin des Schiffs- und Reedereimanagements in Leer (Ostfriesland) bis zum Wochenende so gar nichts sagte. Aber sie ließ sich auf das Abenteuer „Rock in Räbel“ ein. So viele Freunde vor ihr waren schon mitgefahren – und hätten immer Gutes erzählt. Also los, rein in den Zug über Hannover und Stendal. „Ich hab es mir hier genauso vorgestellt.“ Schöne Natur, ein charmanter Hof, viel Platz, viele eher alternative Menschen, gute Musik, zelten, gemeinsame Esseneinnahmen, ein Plan und doch Laissez-faire. Die Seele baumeln lassen und plaudern im schönen Irgendwo. „Ich genieße diese Tage. Stimmung machen, können die hier schon.“

Vier Tage hat der Verein „Kultur und Rock in Räbel“ mit Freunden auf dem Fuhrmeisterhof verbracht. Am Freitagabend öffnete er zum 10. Hof- und Scheunenfest auch für jedermann. Es kamen etwas weniger Leute als sonst, aber die Stimmung bei traumhaftem Wetter war gut. Zu den Gästen gehörten Jutta und Frank Wichmann aus Neukirchen, die „eigentlich die ganzen Jahre“ kamen. Und das habe zweierlei Gründe. „Das Publikum hier ist interessant“, so Jutta Wichmann. Und es liege an der Musik. „Wir lieben Rock“, so Frank Wichmann, der 1964 zur Oberschule kam, „als das mit den Beatles und Stones losging“. Freilich, nicht jede Rockmusik sei nach ihrem Geschmack, aber häufig eben doch.

Udo Lindenberg, Santana, Peter Maffay, Rod Stewart, Elton John: Das Ehepaar besucht im Jahr mehrere Konzerte – Räbel gehört auch dazu. Und Lars Luithle aus Bonn ist derjenige, der die Bands an die Elbe lockt. Was gar nicht immer so einfach sei, denn eine Gage gibt es nicht. Und trotzdem kommen die Musiker, meistens nicht nur einmal. „Sie unterstützen die Sache. Wir machen ein gutes Festival“, so Luithle. Es kostet keinen Eintritt, ist nicht politisch motiviert, non profit, „ein Festival für das Leben“. Das auch dafür steht, dass viele Generationen gemeinsam Zeit verbringen. Unzählige Kinder liefen am Freitag auf dem Gelände herum, saßen am Feuer mit Stockbrot in der Hand, liefen zwischen den Zelten umher, spielten Federball oder Fußball. Darunter auch Luithles Tochter Maja. Sie ist vier Jahre alt, es war ihr dritter „Rock in Räbel“.