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Schweinemast Jetzt soll der Anwalt helfen

Die Akteure der Bürgerinitiative gegen die Erweiterung der Schweinemast Wasmerslage setzen auf die Hilfe eines Rechtsanwaltes.

Von Ingo Gutsche 18.08.2017, 20:00

Osterburg/Wasmerslage l „Ich habe ein gutes Gefühl“, ist Helmut Sasse, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) gegen die Erweiterung der in Wasmerslage betriebenen Anlage optimistisch, dass die Pläne der Mesa Agrar GmbH nicht realisiert werden. Die BI hat bereits die Zusage des Berliner Rechtsanwaltes Peter Kremer, der schon mehrere Bürgerinitiativen, die gegen ähnliche Angelegenheiten vorgingen, erfolgreich vertrat – nun soll mit seiner Unterstützung die Vergrößerung des Schweinemast-Betriebes in Wasmerslage verhindert werden.

Die Mesa Agrar GmbH, eine Tochtergesellschaft der Straathof-Holding, will ihr Grundstück in Wasmerslage für Absatzferkel ausbauen. Aktuell hat die Anlage eine Genehmigung für 10 941 Tierplätze. Künftig sollen dort 46 260 Absatzferkel stehen.

Ein Treffen mit dem Rechtsanwalt soll in Kürze stattfinden. Für Sasse und seine Mitstreiter ist es auch bedeutungsvoll gewesen, sich mit Beteiligten anderer Bürgerinitiativen auszutauschen. In diesen Gesprächen wuchs der Gedanke, auf einen Juristen zu setzen. Nun hofft die Bürgerinitiative auch auf die Unterstützung der Einwohner der Region. Denn die Ausgabe für die Beauftragung des Anwalts sei mit einem unteren vierstelligen Betrag für diese BI-Gruppe schon immens. Auf Spenden ist sie angewiesen.

Dass die Stadt weiterhin Rückendeckung gibt und zum erneuten Male ihr gemeindliches Einvernehmen für die Anlage nicht zum ersten Mal verweigern will, ist natürlich ein positives Zeichen. Viele Bürger stehen der Erweiterung der Anlage kritisch gegenüber. Dennoch sei auch vielen Anwohnern noch nicht bewusst, was eine Genehmigung für Folgen hätte, so Sasse. „Das Verkehrsaufkommen wird drastisch steigen.“ Mit einem deutlichen Plus von Transporten hin und von der Anlage sei zu rechnen.

Die BI-Akteure sprechen zudem von spürbaren Geruchsbelästigungen und einem Fall der Grundstückspreise. Die BI möchte auf ihre Ziele verstärkt aufmerksam machen, plant unter anderem einen Stand beim Grünen Wochenende am 9. September in Iden und eine Veranstaltung mit anderen Bürgerinitiativen in Stendal. Diese geht am 4. Oktober im Stendaler Landratsamt über die Bühne.

Bei den Kommunalpolitikern der Einheitsgemeinde Osterburg liegt das Thema aktuell (erneut) auf dem Tisch. Da die Mesa Agrar GmbH vom Landesverwaltungsamt geforderte Ergänzungen, beispielsweise zum Hochwasser-Konzept, vornehmen ließ. Die Mitglieder des Bau- und Wirtschaftsförderungsausschusses sprachen sich in dieser Woche einstimmig dafür aus, das gemeindliche Einvernehmen zu verweigern. Das Landesverwaltungsamt entscheidet, ob das Unternehmen den Standort erweitern darf. Oder nicht.