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Spectaculum Wundersam, unterhaltsam und feurig

Obwohl der Konkurrenzdruck groß war, freuten sich die Organisatoren des Seehäuser Mittelalterspektakels über großen Zuspruch.

Von Ralf Franke 25.09.2016, 20:00

Seehausen l Rund 150 Gäste waren Sonnabend der Einladung in den Schillerhain gefolgt, wo nach einem Jahr Pause die 7. Auflage des Spectaculums mit Einbruch der Dämmerung gegen 19 Uhr startete. Die Begrüßung im düsteren Wald passte zum Thema „Wundersames und Unterhaltsames an finsteren Orten der Stadt“.

Flankiert von Soldaten der Stadtwache hieß Junker Jürgen (Stadtführer Jürgen Schmidt) die Gäste – viele waren einmal mehr in historischen Gewändern erschienen – willkommen und sorgte bei einer kleinen Wanderung durch die Altstadt für schaurige Geschichten aus der Zeit. So zum Beispiel über die Gerichtsbarkeit in Seehausen im Mittelalter, als es noch an der Tagesordnung war, je nach Schwere des Vergehens eine Hand oder die Zunge einzubüßen. An der ersten Station gab es Verstärkung durch Sigrid Haut, die Schillers „Handschuh“ vortrug.

Da es sich bei Hunger und Durst schlecht gruseln lässt, sorgten die Mönche des Seehäuser Männerchores, deren musikalischen Fähigkeiten später noch gefragt waren, für gehaltvolle Erfrischungen und die Mägde um Cheforganisatorin Ingrid Jabke für Zuckerkuchen und Schmalzstullen.

Begleitet wurde die illustere Schar von der Berliner Gruppe „Wohlgemut“, deren Spezialität mittelalterliche Weisen sind und die auch in der Salzkirche für die Gäste spielten, die an der Tafel Platz genommen hatten. Dazwischen sorgte das Trio unter anderem mit Schlagwerk, Sackpfeife und Fiedel für die Hintergrundmusik beim Auftritt des Breddiner Duos „Feuermond“, das für die Gästen neben der Wasserpforte sozusagen mit Feuer spielte.

Bevor es zum mittelalterlichen Gelage in die Salzkirche ging, stand noch ein Abstecher in die Petri-Kirche auf dem Plan. Holger Eilrich stimmte die Schar als Türmer mit drei Hornstößen auf ein Zwischenspiel des Posaunenchores unter der Leitung von Kantorin Sophie-Charlotte Tetzlaff ein.