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Stadtratsbeschluss Der Freitagsmarkt fällt weg

Veränderungen kommen auf den Osterburger Wochenmarkt zu. Zukünftig wird lediglich dienstags und donnerstags gehandelt.

Von Nico Maß 17.09.2015, 17:00

Osterburg l Dass die Stadtväter das Osterburger Marktangebot straffen, kam am Mittwochabend nicht mehr überraschend. Mehrheitlich hatten zuvor schon die Ortsräte und Ausschüsse dafür plädiert, zukünftig auf den Freitag als Markttag zu verzichten. Jürgen Emanuel (Die Linke) und Mathias Fritze (FDP) sahen zwar keinen Grund für diese Regulierung, blieben mit ihrer Meinung aber in der Minderheit. Überwiegend folgten die Räte der Empfehlung von Ordnungsamtsleiter Matthias Frank, den Freitag zu streichen. „Wir passen uns damit nur der Realität an. Aus mir nicht bekannten Gründen war der Freitag schon seit jeher der am schlechtesten besuchte Markttag.“, sagte Frank. Dass zuletzt mitunter nicht einmal mehr Händler anreisten, habe sogar Bürgerbeschwerden provoziert, die sich über die „Marktschließung“ beschwerten. „Dabei hatten wir gar nichts geschlossen“, resümierte der Ordnungsamtsleiter. Nach seinen Angaben räumt die Freitag-Streichung nicht nur mit den Missverständnissen auf. Sie entlastet auch den für die Marktmeister-Pflichten zuständigen städtischen Mitarbeiter, „der nun natürlich freitags mehr Raum für die Erledigung anderer Aufgaben hat.“

Mit der für den 27. September geplanten Herausgabe des nächsten Osterburger Amtsblattes tritt die dort veröffentlichte neue Marktsatzung in Kraft. Dann fällt der Freitag als Markttag weg. Und zeitgleich kündigen sich auch für die beiden verbleibenden Tage Veränderungen an. Ab Bekanntmachung der neuen Satzung schließt der Wochenmarkt dienstags und donnerstags schon um 16 Uhr. Mit der Verkürzung der Marktzeit um jeweils zwei Stunden bleibt diese Entscheidung aber unter den Empfehlungen der Ausschüsse und des Osterburger Ortschaftsrates. Die hatten sich den deutlich gravierenderen Gedanken der Verwaltung angeschlossen und für ein Marktende um 12 Uhr plädiert. Auch diese Empfehlung sei eine Reaktion auf die Praxis, bis auf Ausnahmen würden die Markthändler ihre Stände schon jetzt zu um 12 Uhr abbauen, begründete Frank. Die Mehrheit der Räte folgte in diesem Punkt aber dem Antrag von Jürgen Emanuel, den Markt bis um 16 Uhr zu öffnen. Der Linke-Fraktionschef hatte bei seiner Stellungnahme auf die seiner Ansicht nach große Bedeutung des Wochenmarktes verwiesen. Er bringe Leben in die Stadt und verhelfe damit auch den ortsansässigen Geschäftsleuten zu mehr Kunden. Und er sei für viele Menschen eine nicht wegzudenkende Begegnungs- und Kommunikations­stätte.

Wichtig wäre aber auch eine öffentliche Toilette, die womöglich in der Nähe des Marktes, ganz sicher aber in der Innenstadt entstehen müsste. Diese Investition forderte Rainer Moser ein. Der SDP-Stadtrat verwies auf die Bemühungen der Einheitsgemeinde, die Infrastruktur besser auf die Bedürfnisse von Behinderten auszurichten. „Da ist es mit dem Absenken von Bürgersteigen aber nicht getan, auch eine öffentliche Toilette zählt dazu“, sagte Moser. Eine Reaktion auf seinen Hinweis blieb am Mittwochabend aber aus.

Ohne jeglichen Kommentar passierte kurze Zeit später die neue Gebührenordnung für den Wochenmarkt die Versammlung. Die bisher verlangten Tarife bleiben unverändert, waren sich die Stadträte am Mittwochabend einig.